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Regenbogen-Parade in Sao Paulo

Foto: EPA/Sebastiao Moreira

Sao Paulo - Mit einer riesigen Gay-Pride-Parade im brasilianischen Sao Paulo haben am Sonntag mehr als eine Million Menschen die rechtliche Gleichstellung von Schwulen, Lesben und Transgender-Personen eingefordert. "Wir müssen die Verfassung ändern, so dass alle Bürger die gleichen Rechte bekommen", appellierte die Kulturministerin und frühere Bürgermeisterin der Wirtschaftsmetropole, Marta Suplicy, unter dem Applaus der Menge. Auf Plakaten und Transparenten forderten die DemonstrantInnen ein Ende der Diskriminierung und die Umsetzung der gleichgeschlechtlichen Ehe.

Uneinheitliche Praxis

Im Mai hatte die Aufsichtsbehörde der brasilianischen Justiz grundsätzlich grünes Licht für die Ehe für homosexuelle Paare gegeben. Der Nationale Rat der Justiz, der vom Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofs geleitet wird, erklärte, Standesbeamte hätten nicht das Recht, schwulen oder lesbischen Paaren den Trauschein zu verweigern. Seit 2011 trauen einige Standesämter gleichgeschlechtliche Paare, andere jedoch nicht.

Einige Bundesstaaten erkennen die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren an, auf nationaler Ebene gibt es bisher allerdings keine Regelung. Im Kongress blockiert bisher eine starke Gruppe religiöser Abgeordneter die gleichgeschlechtliche Ehe. Die Mehrheit der 196 Millionen EinwohnerInnen Brasiliens ist katholischen Glaubens. Bisher haben nur zwei lateinamerikanische Staaten - Uruguay und Argentinien - die gleichgeschlechtliche Ehe eingeführt. (APA/red, dieStandard.at, 3.6.2013)