Reichenau/Wien – Zur ORF-Sparklausur lieferte die Medienbehörde eine gute Nachricht: Der ORF darf jene 30 Millionen behalten, die er für 2012 für Gebührenbefreiungen von der Republik erhalten hat. In Reichenau sucht die ORF-Führung nach Sparmöglichkeiten für 2014. Für das Jahr ist die Refundierung offen.

30 Millionen Euro weniger, dafür etwa kostspielige Sportrechte für Olympische Winterspiele und Fußballweltmeisterschaft: Mit diesen Eckdaten muss der ORF vorerst 2014 budgetieren. Bis zu 80 Millionen Euro lautet die Sparvorgabe, fast ein Zehntel des Jahresumsatzes von zuletzt 967 Millionen Euro. Besonders häufig fällt um die Sparklausur das Wort Strukturreformen, also etwa eine seit Jahrzehnten diskutierte Ausgliederung von Teilen der Technik und Verwaltung. Rechnungshof, Rechnungsprüfer und Stiftungsräte rieten dazu etwa 2012. Offenbar drängt Finanzdirektor Richard Grasl auf neue Strukturen. Nicht der einzige Konfliktherd in der ORF-Führung.

Sehergunst

Der Fernsehmarktanteil sackte im Mai um 3,3 Prozentpunkte von 34,8 auf 31,5 für ORF 1 und ORF 2 ab. Hält der Trend an, könnten die Hauptsender des ORF diesen Sommer erstmals unter 30-Prozent-Marke sinken. Das dürfte die Stimmung zwischen dem ORF-Alleingeschäftsführer Alexander Wrabetz und seiner TV-Direktorin jedenfalls nicht verbessern. (fid, DER STANDARD, 4.6.2013)