Rom - Italiens Unternehmerverband Confindustria warnt die Regierung vor Untätigkeit und präsentiert fünf Vorschläge, die den Ausweg aus der Misere weisen sollen. Verbandschef Giorgio Squinzi klagte, dass wegen der Krise 15 Prozent der italienischen Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe zugrunde gegangen seien. Allein in den letzten vier Jahren seien 55.000 Betriebe verloren gegangen.

Die meisten Unternehmensschließungen seien im Textil- und Lederwarenbereich, in der Mode, sowie im pharmazeutischen Sektor gemeldet worden. "Zwei dramatische Rezessionsphasen haben das Produktionsniveau derart gedrückt, dass zehntausende Unternehmen ernsthaft gefährdet sind", warnte Squinzi.

Verwaltung hat hohe Schulden

Nun hat die Confindustria ein Programm aus fünf Vorschlägen zur Förderung des Wirtschaftsaufschwungs im Land vorgelegt. Bürokratische Vereinfachung, Kürzungen bei den Lohnnebenkosten, sofortige Zahlung aller Schulden der öffentlichen Verwaltung, Förderung der Effizienz des Arbeitsmarkts und Steuerentlastungen für Investitionen in Forschung und Innovation sind die fünf Eckpfeiler des Manifests, mit dem Confindustria zur Überwindung der schweren Rezession im Land beitragen will.

Die Senkung des Steuerdrucks ist laut Confindustria-Chef Squinzi ein wesentlicher Schritt, um die Ausgaben der Unternehmen einzudämmen und deren Produktivität zu steigern. Die Lohnnebenkosten, die auf Unternehmen lasten, sollten laut Squinzi um mindestens elf Prozentpunkte reduziert werden. Hinzu müsse man der italienischen Wirtschaft eine lebenswichtige Liquiditätsspritze mit der Zahlung der Schulden sichern, die die öffentliche Verwaltung bei den Unternehmen hat. (APA/red, derStandard.at, 6.6.2013)