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Wolfgang Knoll, Geschäftsführer des AIT.

Foto: AP/Zak

"Über Europa hinaus sichtbar werden." Wolfgang Knoll, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Austrian Institute of Technology (AIT), hat Pläne, für deren Umsetzung man sich "noch stärker auf wenige Themen", vor allem im Infrastrukturbereich, konzentrieren wolle, sagte Knoll bei der kürzlich abgehaltenen AIT-Jahresbilanzpressekonferenz. Er trat dabei Gerüchten entgegen, das Department "Foresight & Policy Development", das sozialwissenschaftliche Begleitforschung zu Technologieentwicklungen betreibt, könne aufgelöst werden. "Im Gegenteil: Diese Forschung wird von den anderen Departments immer häufiger verlangt. Wir streben mehr Zusammenarbeit an."

Das Ringen um die besten Köpfe für die einzelnen Departments sei ein "dramatisches globales Match". Im Vorjahr seien 50 neue Forscher verpflichtet worden, 30 hätten das AIT wieder verlassen. Ein Abgang auf der Führungsebene wurde ebenfalls verzeichnet: Christine Tissot, die erst im Vorjahr die Leitung des Mobility-Department übernommen hatte, verließ das Unternehmen nach nur einem Jahr auf eigenem Wunsch.  Sie soll die Meinung des AIT über Bottom-up-Entwicklungen in der Abteilung nicht geteilt haben.

Knoll sagte im Zusammenhang mit der Nachwuchsarbeit, dass am AIT über 150 Doktoranden arbeiten – eine Zahl, die für den Geschäftsführer die Attraktivität des Instituts zeigt und in Zukunft weiter steigen soll.

Das Department "Health & Environment", zuletzt ein Sorgenkind in den AIT-Bilanzen, werde 2013 aller Vor­aussicht nach posi­tive Zahlen schreiben, meinte Alexander Svejkovsky, Finanzchef am AIT. Auch Aufsichtsratsvorsitzender Hannes Androsch zeigte sich mit der Entwicklung des Departments im Besonderen und des Instituts im Allgemeinen zufrieden. Er meinte: "Dem AIT geht es rechtschaffen gut." Mit einem Jahresgewinn von 2,5 Mio. Euro (2011: 2,3 Mio. Euro) konnte das AIT zum fünften Mal in Folge positiv bilanzieren. Derzeit wird an der Strategie für 2014 bis 2017 gebastelt, mit der in die Verhandlungen mit dem Bund über eine neue Leistungsvereinbarung gegangen wird. Ziel sei, auf eine "beherrschbare Expansion ein­zuschwenken" und die dafür ­nötigen Mittel vom Hälfte-Eigentümer Bund zu erhalten, sagte ­Androsch.

Den angestrebten Finanzierungsschlüssel – 40 Prozent Basisdotierung durch den vom Infrastrukturministerium vertretenen Bund, 60 Prozent Förderprogramme und Auftragsforschung – sieht der kaufmännische AIT-Geschäftsführer Anton Plimon fast erreicht, man sei vom angestrebten Ziel nicht mehr weit entfernt. (pi, APA/DER STANDARD, 12.6.2013)