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Pia Adelsteen von der einwanderungskritischen Dänischen Volkspartei will, dass Sexarbeit von DänInnen konsumiert wird.

Foto: epa/Rainer Jensen

Kopenhagen - Dänische Männer sollten nach Ansicht der rechtspopulistischen Abgeordneten Pia Adelsteen möglichst nur einheimische Prostituierte aufsuchen. Der Menschenhandel im Rotlichtgewerbe müsse gestoppt werden, "und dazu ist es am besten, wenn sie nicht zu ausländischen Mädchen gehen", sagte Adelsteen am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. "Ich habe nichts gegen Männer oder auch Frauen, die für Sex bezahlen", fügte die Abgeordnete der einwanderungskritischen Dänischen Volkspartei hinzu.

Nach Bekanntwerden einer Umfrage

Adelsteen äußerte sich nach Bekanntwerden einer Umfrage des Gleichstellungsministeriums. Demnach findet jeder siebente Däne Besuche bei einer Prostituierten, die Opfer von Menschenhändlern ist, in Ordnung. "Wir sollten schauen, ob irgendetwas getan werden kann, damit Prostituierte zeigen können, dass sie ihr Gewerbe selbst gewählt haben", sagte Adelsteen.

Rechtlichen Grauzone

Anders als in den sonstigen nordischen Ländern ist in Dänemark Prostitution für SexarbeiterInnen und KundInnen gleichermaßen straffrei. Dennoch bewegt sich das Gewerbe in einer rechtlichen Grauzone, da SexarbeiterInnen zum Beispiel Steuern zahlen müssen, aber nicht in den Genuss der ansonsten üblichen Arbeitnehmerrechte oder Arbeitslosenunterstützung kommen. Nach Angaben der Sozialbehörden aus dem Jahr 2010 kommt rund die Hälfte der SexarbeiterInnen aus dem Ausland. Etwa 900 Frauen stammen demnach aus Thailand, 1.000 aus Mittel- und Osteuropa sowie 300 aus Afrika, vor allem aus Nigeria. (APA, 13.6.2013)