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Die Schulden des spanischen Staates sind trotz der Sparpolitik der Regierung auf einen Rekordwert gestiegen. Wie die Madrider Zentralbank am Freitag mitteilte, beliefen sich die Verbindlichkeiten der staatlichen Institutionen des Euro-Krisenlands im ersten Quartal dieses Jahres auf 923 Milliarden Euro, was 88,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht.

Die Staatsverschuldung erreichte damit den höchsten Wert seit Beginn der Erhebungen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhten sich die Schulden um 19,1 Prozent und im Vergleich zum letzten Quartal 2012 um 4,4 Prozent. Mit einer Staatsverschuldung von 88,2 Prozent des BIP liegt Spanien nicht mehr unter dem EU-Durchschnitt. Erlaubt sind nach den EU-Spielregeln eigentlich maximal 60 Prozent.

Warnung vor Herabstufung

Die Ratingagentur Standard & Poor's droht Spanien auch weiterhin mit einer Herabstufung der Bonität. Der Ausblick für die Kreditnote sei nach wie vor negativ, teilte S&P mit. Damit droht dem Land eine Abstufung in den Ramsch-Bereich, der spekulative Anlagen kennzeichnen soll. S&P bestätigte für Spanien die Note "BBB-", die nur eine Stufe über dem sogenannten "Non-Investment-Grade" liegt.

S&P begründete die skeptische Haltung mit der Gefahr, dass der politische Reformwille der konservativen Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy erlahmen könnte. Außerdem sei die spanische Wirtschaft hoch verschuldet und die Lage der öffentlichen Haushalte angespannt.

Die mittelfristigen Wachstumsaussichten betrachtet die Agentur als schwach, unter anderem wegen der hohen Arbeitslosigkeit und des schwachen Immobilienmarkts. Im laufenden Jahr werde die spanische Wirtschaft voraussichtlich um 1,5 Prozent schrumpfen. 2014 dürfte sie sich leicht erholen und um 0,6 Prozent wachsen. (APA, 14.6.2013)