"Manchmal gibt die Donau ein Raunen von sich, ein Rauschen": Ottensheim im oberösterreichischen Mühlviertel, Anfang Juni 2013.

Foto: gabi kreslehner

"Idyllische Sumpflandschaft. In den Everglades, denke ich mir, muss es ein bisschen so sein, nur gut, dass wir wenigstens vor Alligatoren gefeit sind."

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"... Als dann die Donau kam in der Nacht, sagt Carmen, als die Donau hineinkroch ins Wirtshaus durch Ritzen und Öffnungen, Türen und Fenster, als sie nichts an seinem Platz ließ, als nichts niet- und nagelfest genug war, als alles schwamm und stürzte und die braune schlammene Brühe, zu der die Donau geworden war, sich festsetzte und einsaugte und stieg und stieg, dachte meine Mutter für eine kurze Weile, dass es nun wohl so weit wäre, dass sie stürbe, aber nicht hinaus, sondern hinein ins Wasser, dass sie nun also nicht nur ihr Haus verliere, sondern obendrein tatsächlich ihr Leben ..."

Normalerweise fällt der Blick aus meinen Fenstern auf grüne Schrebergärten, auf hohe, satte Laubbäume, auf Sträucher, und dahinter, ungefähr 150 Meter entfernt, schimmert der Fluss, wälzt sich geruhsam hinunter nach Linz. Jetzt blicke ich auf Schlammberge.

Ich bin hier aufgewachsen, in Ottensheim an der Donau, als Kind hat sie mir hochgeleuchtet auf den Dürnberg, unzählige Male habe ich die Sonne in ihr verschwinden sehen in glühenden Farben, ein ewiges Faszinosum.

Wie oft schon habe ich übers Wasser geschrieben, über den Fluss, über die Donau. Zum ersten Mal vor elf Jahren. Damals, in jenem Sommer des Hochwassers, das wir alle für ein Jahrhundertereignis gehalten haben, habe ich Steffi und ihre Tochter Carmen erfunden und sie die Katstrophe erleben lassen.

"... Steffi setzte sich ans Fenster und blickte der braunen Flut entgegen, während es unentwegt regnete. Das Wasser kam langsam, aber stetig, es kam ohne Lärm und Getös, und Steffi schaute ihm entgegen, schaute ihm zu, wie es stieg, Meter um Meter. Steffi wartete auf Carmen, aber die ließ sich Zeit, und als sie endlich kam, war die Donau schon fast am Haus. Zwei Tage hatte es gedauert. Zwei Tage lang war sie über die Wiesen gekrochen und hatte die Bäume umleckt, dann schmierte sie sich die Straße entlang, dann kam sie ins Haus, ein ungebetener Besucher, ein unangenehmer Gast, kalt, nass, raffgierig, zerstörerisch ..."

Auf dem höchsten Ast eines dieser hohen Bäume, die am Ufer der Donau stehen, sitzt in schöner Regelmäßigkeit mein großer schwarzer Vogel und schaut mich an. Vermutlich tut er das nicht wirklich, und wenn er wüsste, dass ich ihn als meinen Vogel bezeichne, würde er mir vermutlich den Vogel deuten, aber ich bilde mir gerne ein, dass er mir ins Fenster und ins Herz starrt und mir zulächelt, wenn ich mich plage, wenn ich feile ... auch jetzt und das ist fast ein bisschen ... tröstlich ...

Zu uns ist die Donau von zwei Seiten gekommen. Von links und von rechts ist sie langsam herangewachsen. Man ist völlig hilflos. Ständig schaut man. Weil man das Gefühl hat, sie so im Griff zu haben, aber natürlich hat man nichts im Griff. Sie kommt still, braun und breit. Man sucht sich Stellen, an denen man das Ausmaß sieht. Immer wieder neue, weil das Ausmaß sich steigert. Tafeln, Hinweisschilder, die langsam ... langsam ... langsam ... aber doch verschwinden. Manchmal gibt sie ein Raunen von sich, ein Rauschen, da wogt sie heran in sanften Wellen, und wenn man die Augen zumachte, könnte man meinen, man wäre an einem Strand irgendwo an einem Meer irgendwo. Aber man macht die Augen nicht zu.

Man gibt sich keiner Illusion hin, höchstens einer Hoffnung. Diese jedoch wird, das ahnt man allmählich, sich nicht erfüllen, und fast, fast ist es eine Erleichterung, wenn man sich endlich in das Unausweichliche ergeben kann, wenn man endlich nicht mehr hoffen muss, wenn sie endlich ... endlich da ist - die Flut, das Wasser, die Donau, und die Dinge dann eben so sind, wie sie sind.

Ich habe zu denen gehört, die völlig überrascht wurden. Zwei Tage zuvor bin ich von einer Lesetour aus Wien, Eisenstadt, Wiener Neustadt heimgekommen. Da habe ich vor Jugendlichen aus Und der Himmel rot gelesen, einem Jugendroman, in dem ein Junge damit zurande kommen muss, dass seine Schwester im Hochwasser ertrinkt. Und dann habe ich erzählt und Fragen beantwortet zu "meinem" Fluss, zu "meiner" Donau, zum Hochwasser 2002, was da war, was wir erlebt haben, welche Kraft das Wasser bekommt, welche Macht, wie hilflos man wird. Nach der letzten Lesung hat der Bibliothekar mich gefragt, wie man denn da leben könne, immer dieser Zerstörung ausgesetzt. Ich habe erstaunt geantwortet: " Zerstörung? Nein, es ist Bewegung, es ist Im-Fluss-Sein." Das alles scheint hundert Jahre her.

Wenn ich jetzt überlege, weiß ich gar nicht mehr, wann es zu regnen begonnen hat. Das ist überhaupt merkwürdig. Man verliert das Gefühl für Zeit, man gerät in einen Ausnahmezustand, man weiß nachher schwer zu sagen, was wann gewesen ist, man gerät in einen Strudel von Zeitlosigkeit.

Am ersten Tag ist es noch ein Abenteuer. Ich wache auf, schaue aus dem Fenster und sehe, die Donau ist in der Allee. Der erste Anruf kommt. " Die Donau ist in der Allee!"

Nun ja, das ist sie schon öfter gewesen, das erschreckt mich nicht wirklich. Vielleicht, denke ich, wird sie noch ein bisschen steigen, aber das wird's dann auch gewesen sein. Das Jahrhunderthochwasser hatten wir schon. Kann nicht zweimal passieren. Kann nicht sein, was nicht sein darf. Kann eben doch. Die Donau hält sich an keine Abmachungen, der Donau sind Abmachungen wurscht, die Donau ist die Donau.

Am Nachmittag ziehen wir los, schauen, was sie tut, unsere Donau. Viele machen das, man muss das einfach tun, ein Meer von Gummistiefeln und Regenschirmen wandert den Saum des Wassers entlang, das noch lange nicht sein endgültiges Maß erreicht hat. Aber das wissen wir noch nicht, noch gilt die Hoffnung, dass es aufhören wird, rechtzeitig, auch wenn die Prognosen anderes behaupten. Es regnet, ununterbrochen regnet es.

Die erste Nacht. Man schläft schlecht, wenn die Donau beginnt, an die Gartenmauern zu lecken. Mehrmals gehe ich hinaus auf die Veranda. Durch die Dunkelheit schimmert das Wasser zu mir hoch, manchmal ein leises Rauschen im stetigen Regen, unheimlich ist das, endlich der Morgen. Die ersten Häuser sind geflutet, es regnet, die Nachrichten sind schlecht, schreckliche Bilder bereits, es regnet, ich will es immer noch nicht glauben, Kopfschütteln, es kann nicht sein, was nicht sein darf, es regnet, staunendes Kopfschütteln wie eine Beschwörungsformel, es regnet, wir beginnen nachzudenken, was, wenn ...

In manchen Nachbarhäusern zieht das Wasser schon eine verwüstende Spur, dringt in Keller ein, in Wohnräume, ohne Lärm, aber unerbittlich und konsequent. Bäume und Sträucher versinken langsam in der braunen Brühe, strecken ihre Zweige ins Wasser, als ergäben sie sich, machen kleine Tunnel. Lautlos gleiten Zillen durch die Allee, durch das kühle Wasserlabyrinth der Sträucher und Bäume. Ich staune. In eine Sumpflandschaft hat der sattgrüne Park sich verwandelt, in eine ... fast ... idyllische Sumpflandschaft. In den Everglades, denke ich, muss es ein bisschen so sein, gut nur, dass wir wenigstens vor Alligatoren gefeit sind. Es regnet.

"... Als ich kam, sagt Carmen, drehte sich meine Mutter zu mir und sagte: Endlich. Endlich bist du da. (...) Wir rannten durchs Wirtshaus auf der Suche nach nichts, wir wussten nicht, was wir suchen sollten. Wir wussten auch nicht, würden wir es verlieren, das Wirtshaus, oder nicht, würden wir alles verlieren oder nichts, würde die Donau noch zehn Meter steigen oder keinen einzigen ..."

Die zweite Nacht. Wieder schlafen wir kaum, sind dem Wasser, das ins Erdgeschoß dringt, wie Luchse hinterher, pumpen es hinaus. Wir tun einfach, wir funktionieren, wir trotzen der Müdigkeit, wir wollen der Donau, dieser Krot, nichts überlassen. Zwischendurch immer wieder nach draußen. In den Garten, soweit das noch geht. Zur Wasserlinie. Auf die Straße. Zur Wasserlinie. Schauen. Steigt das Wasser? Steht es? Weicht es zurück?

Plötzlich heißt es: Der Damm bricht ...

Um es gleich vorwegzunehmen: Er ist nicht gebrochen. Es dürfte knapp gewesen sein, sie haben um ihn gekämpft, Feuerwehren aus der ganzen Umgebung, Bagger, Bauern mit Traktoren, unzählige Freiwillige, Experten. Und er hat gehalten.

Später werden mir meine Eltern vom Hochwasser 1954 erzählen. Da sei es noch schlimmer gewesen, das Wasser habe sich in der ganzen Ebene verteilt, ein einziges großes Meer, und in Ottensheim der Marktplatz um die Kirche wie eine Insel, selbst in der Bahnhofstraße ein einziges Reißen. Danach hätten sie den Damm gebaut ...

Der Morgen. Endlich. Und die Donau geht zurück. Wir haben Glück gehabt. Sind glimpflich davongekommen. Wir. Viele andere nicht. Für sie ist die Welt ein Stück weit untergegangen, Hab und Gut in der Donau abgesoffen.

"... Sie ergriff allmählich Besitz. Zuerst vom Gastgarten und seinen Möbeln, dann vom Haus. Aber es war Steffi egal. (...) Längst war der Strom ausgefallen, sie hantierten mit Taschenlampen, während das Wasser schneller stieg als erwartet und die unheimliche Schwärze das Rauschen des Regens und der Fluten im und ums Haus verstärkte. Fahren wir, sagte Steffi. Fort mit uns. (...) Sie saßen im Auto auf der Anhöhe hinter dem Haus und hatten nicht geschlafen, die Scheiben waren beschlagen, im Kofferraum türmten sich Schachteln und Koffer, und allmählich tauchten im fahlen Morgenlicht die gespenstischen Umrisse des Wirtshauses auf, wie es bis über den ersten Stock hinaus im braunen Donauwasser verschwunden war und wie alles rundherum ein riesenhafter brauner See war, eine einzige Kloake. Bäume ragten heraus, niedrig und kurz, wie Sträucher, und die Linden über dem Wirtshaus hatten ihre Kronen geneigt und duckten sich in den Windschatten des abgesoffenen Hauses.

Steffi stieß einen Schrei aus, Carmen schluckte, und der Knollmann bekreuzigte sich. Fort, sagte Steffi, fort, auf der Stelle! Sie stieg aus, marschierte den Feldweg hinauf, drehte sich nicht einmal um ..."

Ausnahmezustand. Überall. Auch in der Schule. Viele Schüler sind noch gar nicht da. Und in denen, die da sind, brodelt das Erlebte. Den Dario, erzählen sie mir, haben sie vom Dach holen müssen, Magdalena war eingeschlossen wie auf einer Insel, Sabrina hat vorübergehend eine Freundin bei sich aufgenommen, und während Simons und Lukas' Opa im Urlaub war, ist ihm das Haus bis unters Dach abgesoffen.

Während ich schreibe, höre ich ein beständiges Grollen. Das sind die Motoren der Bagger und Lkws, das ist das Kratzen der Baggerschaufeln, wenn sie auf den festen Untergrund der Straße stoßen. Es ist mir vertraut, dieses Geräusch, von vor elf Jahren, da hat es mich nach dem Wasser den restlichen Sommer über begleitet.

Jetzt wird es wieder so sein, wer weiß, wie lange.

Die Massen von grauem Donauschlamm müssen weggekarrt werden. Das wird dauern. In den folgenden Tagen rückt das Bundesheer an. Die jungen Soldaten und der Schlamm sind farblich perfekt aufeinander abgestimmt und kämpfen gegeneinander. Manchmal bunte Farbtupfer, die T-Shirts der vielen freiwilligen Helfer, viele von ihnen sind ganz jung. Unermüdlich schaufeln sie den schweren, klebrigen Schlamm zu kleinen Haufen, die die Bagger dann auf die Lkws karren. Manchmal dringt Lachen hoch zu mir. Über allem ein blauer Himmel nun, das Leben geht weiter. Muss so sein.

Aus einer spontanen Initiative junger Leute aus dem Ort entsteht die " Hochwasserhilfe Ottensheim". Sie koordinieren Arbeitseinsätze Freiwilliger, organisieren Kinderbetreuung und alles, was sonst noch ansteht. "Betroffene kommen und sagen uns, was sie brauchen; Helfer, was sie tun und bieten können. Wir bringen die Leute dann zusammen", erzählt mir Anna und scheint selbst erstaunt über die Größe dessen, was da entstanden ist. "Heute haben wir die erste Wohnung vermittelt." Verbreitet übers Internet wird aus einem kleinen Stein eine große Lawine. "Ich wollte eigentlich nur in der Küche des alten Gemeindeamtes für ein paar Betroffene eine Gemüsesuppe kochen", sagt Lisi, "ich dachte so für zwanzig Leute, aber dann ..."

Dann ist ihre wunderbare Idee zu einem Selbstläufer geworden. Unzählige Helfer klinken sich ein, Geschäfte und Firmen aus der ganzen Umgebung spenden Lebensmittel, manchmal so viel, dass man sie an die Caritas und das Rote Kreuz weitervermittelt. Geld wird gespendet. Wirte beteiligen sich. Freiwillige jeder Altersgruppe kochen in der alten Amtsküche gemeinsam Eintöpfe, Suppen, Knödel, Gulasch. Auch zu Hause kochen Leute, bringen Essen in großen Töpfen, Hauptsache, es lässt sich aufwärmen. Brote werden geschmiert, Wurstsemmeln gerichtet. Es gibt Kaffee und ein großes Kuchenbuffet. In den ersten Tagen werden bis zu 150 Menschen hier versorgt. Jeder kann vorbeikommen und sich eine Pause gönnen, kann hier essen oder sich Essen mitnehmen, kann sitzen, reden, sich stärken. Nicht nur den Körper, auch die Seele. Und das ist wichtig in diesen Tagen.

"... Zu einer graubraunen Mondlandschaft war alles verkommen, sagt Carmen, der feine Donausand verdichtet mit Wasser und Schlamm zu gigantischen Massen von brauner Mondlandschaft. Stühle ragten heraus, drinnen wie draußen, Tische und andere Möbel, und in der Küche war das Geschirr wie einbetoniert, wenn man suchte, wenn man Löcher grub in die Mondlandschaft und suchte, fand man Säcke mit Nudeln, und Karotten wuchsen aus dem Boden und Kartoffeln, als wäre es nie anders gewesen, als müsste es so sein ..."

"Wir hatten Fische in der Speisekammer", erzählt ein Mann an der Billa- Kasse, "die haben offensichtlich gewusst, wo sie hinmüssen." Darüber kann man lachen, und das tut gut, traurig wird es, wenn man Leute erzählen hört, sie hätten nun nichts mehr, keine Küche, kein Wohnzimmer, alles kaputt, aber Gott sei Dank gäbe es die Küche hier, das sei ein Trost.

Eine wildfremde Frau spricht mich an, als ich die Donaulände entlanggehe. Ob ich hier wohne. Ich nicke. Sie schüttelt den Kopf, ist sichtlich erschrocken. "Also ich könnte das nicht", sagt sie, "ich bin so froh, dass ich auf dem Berg wohne."

Ich zucke mit den Schultern. Was soll ich sagen? Sollen wir alle gehen? Nein, wir sind Donaumenschen. Wir hauen nicht ab. Wir alle nicht. Bloß die Steffi. Die Steffi geht mit dem Knollmann nach Amerika, und dort, sagt Carmen irgendwann im weiteren Verlauf des Spanienlandes, wird sie ihn verschmauchen, so, wie sie all ihre Männer verschmaucht. Und das sei so klar wie die braune Brühe der Donau hoffentlich wieder einmal.

"... Die Steffi wollte nur noch Zukunft und sie wollte diese Zukunft irgendwo, IRGENDWO, nur nicht hier, nur nicht im abgesoffenen Hammerer- Wirtshaus, nur nicht an der Donau, denn auf die war sie beleidigt, um nicht zu sagen angefressen, enorm angefressen, denn ein Klacks, sagt Carmen, ist das mit dem Hochwasser nicht gewesen. (...) Ich bleib nicht mehr, sagte Steffi, in diesem Haus. Es hat mir kein Glück gebracht, nie hat es mir Glück gebracht. In einem Haus, sagte sie, in dem sich die Mauern ansaufen mit der Donau, kann ich nicht bleiben. So ein Haus, sagte sie, kriegst du nie wieder trocken. Die Donau, sagte sie, bleibt dir in den Wänden und in den Knochen, da kannst du tun, was du willst ..."

Hat die Donau ihr wahres Gesicht gezeigt? Aber was ist ihr wahres Gesicht? Ist es jenes, wenn frühmorgens der Nebel den Himmel und das Wasser zusammengetan hat und sich dann doch in feinen Flöckchen vom Wasser löst? Ist es jenes dieser Spätsommerabende, wenn die Helligkeit des Himmels langsam zu den Lichtern im Wasser wechselt? Ist es jenes, wenn du in der Mitte des Flusses treibst, im tiefen Sommer im breiten Fluss, wenn du dich quer durch die Strömung kämpfst und dann endlich in der Mitte liegst und dich ihr überlässt und sie wie ein Sog ist, wie eine Welle, die dich trägt, und das Leben insgesamt dir wie ein breiter Fluss erscheint? Ist es das, was wir gerade erleben? Oder ist es ... all das zusammen?

Zurück am PC. Mein Rabe ist wieder da, mein kongenialer Freund. Ich muss lächeln, er ist auch nicht abgehauen. Kurz halten wir stumme Zwiesprache. Plötzlich hebt und senkt er sein Köpfchen in schwindeliger Eile. Als verbeuge er sich vor dem Wasser, vor dem Himmel, vor dem Leben. Dann hebt er sich, breitet seine Flügel aus, fliegt auf mich zu und hinweg übers Haus ...

"... Und Steffi, sagt Carmen, stand am Rande des Unglücks mit Spiegel und Lippenstift, violett wie der Himmel vor dem Untergang, eine Monstranz inmitten der Vergänglichkeit ..." (Gabi Kreslehner, Album, DER STANDARD, 15./16.6.2013)