Als Erstes ein Wort zum Motor. 1,4 Liter Hubraum, 122 PS, ein bewährtes Kind der Downsizing-Welle. Nun ist dieses Downsizing - kleinvolumige, aber hochaufgeladene Motoren -, an sich ja eine löbliche Sache, bei den Benzinern hatten wir bisher aber Vorbehalte, durch Hunderte von Praxistests untermauert.

Foto: der standard/fischer

Fährt man mit so was brav in der Stadt und sittsam auf Landstraßen und Autobahn, kein Problem, in der Nähe der Normtestwerte zu landen. Legt man die Sache forscher an: Na servas, wie da der Verbrauch hochschnalzt. Es gilt die Stammtischweisheit: Turbo läuft, Turbo säuft.

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Tja, und das ist jetzt einer der ersten Fälle, wo das nicht so war. Wir fuhren den Leon so, wie er aussieht, flott, sehr flott, und dann ermittelte der Bordcomputer: 6,6 l / 100 km. Warum sich der Wagen trotz nur 122 PS so agil bewegen lässt, liegt an der neuen Leichtigkeit des Seins.

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Ähnlich wie der Golf (und Audi A3, Skoda Octavia) ist der Spanier ein Abkömmling des MQB (Modularer Querbaukasten). Und wie dieser ist er zwar gewachsen, hat aber in der Größenordnung von 100 kg abgenommen. Das sind heute Welten.

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Das verhilft dem Leon im Sport-Modus zu einem sinnenfrohen Auftritt, auch Handling und Fahrwerk profitieren deutlich und geben sich frischfröhlichstraffsportiv.

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Da die Vorderräder ein gutes Stück nach vorn gerückt sind, ergibt sich eine ausgewogene Balance auch hinsichtlich Achslastverteilung. Heißt konkret: Diese gewisse Kopfschwere, die etlichen Fronttrieblern eignet (auch dem früheren Leon), fehlt nun völlig.

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Trotz straffer Dämpfung ist der Seat alles andere als unbequem, Sitzkomfort und Platzverhältnisse für die Insassen passen ebenfalls. Bei der Übersichtlichkeit leistet er sich allerdings eine kleine Schwäche: Die C-Säule hemmt ein wenig den Durchblick.

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Sonst noch aufgefallen? Charakteristische Voll-LED-Frontscheinwerfer. Hübsches Design, außen wie innen - man gönnt Seat, endlich eine gültige, zeitlose Linie zu finden. Hübsch auch der FR-Zierrat: schwarz F, rot R, das Emblem (auch im Lenkradkranz) trägt wie die roten Nähte zum beschriebenen sportiven Grundcharakter bei.

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Dass dabei die praktischen Bedürfnisse nicht vernachlässigt wurden, hinsichtlich Ablagen und so, rundet das Bild einer gelungenen Neuauflage ab. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 14.6.2013)

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