Regisseur Frank Roberts aka Frits Fronz, dem der Abend im Rhiz gewidmet ist.

Foto: Trash Rock Archives

Cineastische Exkurse stehen am Freitag in den Wiener Clubs an: Beim monatlichen Accordia-Schallplatten-Club-Abend im Rhiz geben sich nicht nur die Sixties-Rock-'n'-Roll-Sounds heimischer Provenienz außerordentlich trashig. Die Klubmacher werfen den Frits-Fronz-Streifen "Roulette d'Amour" aus dem Jahr 1969 an die Wand, über dessen Inhalt der deutsche Titel wesentlich mehr verrät: "Baron Pornos nächtliche Freuden".

Die Frage, was das alles mit frühen Rock-'n'-Roll-Klängen made in Austria zu tun hat, wird im Anschluss an die Vorführung in einer öffentlichen Gesprächsrunde beantwortet. An den Decks lassen auf jeden Fall die DJs Alaska Al und Eddy Porsche Vinylkostbarkeiten aus diesen unschuldigen Zeiten des Rock 'n' Roll erklingen.

In Richtung Trashformat dreht sich der Freitagabend auch in der Transporter Bar in Margareten. Dort steht der musikalisch-cineastische Abend im Zeichen der Gialli – jene italienischen Filme der Sechziger und Siebziger, deren einfach gestrickten Handlungen mittels visueller Opulenz und vor allem ungemein atmosphärischer Soundtracks kompensiert wurden.

Selbst Tarantino bediente sich bereits ausgiebig in dieser musikalischen Parallelwelt, die in der Transporter Bar von Gianni Vercetti alias DJ Vercetti Technicolor abendfüllend zu Gehör gebracht wird. Ihm zur Seite stehen die Wiener Urgesteine der etwas düsteren Elektrodisko – die DJs Sirius & Dark­tunes. (lux, DER STANDARD, 21.6.2013)