Erfolgreich verkuppelt: Charles und Annemarie.

Foto: ORF/Giczy Media/Peter Giczy

Wien - Sie bringt ab 8. Juli Liebesbedürftige zusammen: Elizabeth T. Spira spürt für den ORF wieder "Liebesg'schichten und Heiratssachen" nach und setzt Menschen bei ihrer Partnersuche in Szene. Bei der Vermittlung der etwas anderen Art setzt die 70-Jährige besonders auf Neugier und Humor, wie sie im Intervews verriet, wobei die Gespräche sie auch immer wieder vor Überraschendes stellen würden. "Es ist interessant wie eh und je."

Trotz aller Routine ist es gerade dieser Aha-Effekt, der wichtig sei, "sonst wäre es ja fad", lachte Spira. "Es menschelt halt sehr. Und ich bin immer wieder erstaunt, was man alles in Wohnungen findet und was Menschen brauchen, um sich eine warme Atmosphäre zu bauen." Die Neugier - "wohl eine weibliche Tugend" - sei ihr dabei eine große Hilfe, gerade beim doch oft intimen Blick in das private Reich der Kandidaten. "Es gibt in jeder Wohnung etwas, das den Besitzer auszeichnet - das muss man finden. Das ist bei Frauen natürlich meist anders als bei Männern und bei dem Herrn Doktor ist es anders als beim Fensterputzer."

"Es ist kein Igitt-Igitt mehr, im Fernsehen aufzutreten"

Die Filmemacherin versucht mit ihrem Team aber auch tiefer zu graben. "Es gibt ja auch versteckte Neigungen, die man versucht zu verbergen. Und auch das finde ich spannend: Entdecken wir das oder nicht?", schmunzelte Spira. Im Kern hat sich ihre Aufgabe in den vergangenen 16 Jahren aber eigentlich kaum verändert, schließlich sei sie in erster Linie "Fragestellerin und Zuhörerin". Sehr wohl verändert habe sich hingegen der Zugang der Menschen zum Medium Fernsehen. "Die Leute sind heute viel leichter für die Kamera zu gewinnen. Es ist kein Igitt-Igitt mehr, im Fernsehen aufzutreten."

Die Porträts selbst hängen naturgemäß ganz von den Protagonisten ab. "Es gibt Geschichten, die einfach sind, und solche, die schwierig sind. Da muss man dann einfach nachdenken und das ist auch gut. Sonst würde es ja aalglatt werden." Das versuche sie mit ihrem Team etwa durch die Verwendungen von unterschiedlichen Musikstücken. "Sobald etwas schon einmal vorgekommen ist, ist es eigentlich out." Ansonsten richtet sich Spira nach ihrem eigenen Ansprüchen: "Alles was ich aushalt', hält auch das Publikum aus."

TeilnehmerInnen gesucht

Was das dieses Mal sein wird, davon wird man sich - nach der Auftaktfolge mit einem Rückblick auf die vergangene Staffel - erstmals am 15. Juli (20.15 Uhr, ORF 2) überzeugen können, wenn sich die ersten sieben Kandidaten vorstellen. Darunter etwa Jochen, ein 42-jähriger Projektmanager aus der Steiermark, der eine naturverbundene und verständnisvolle Partnerin sucht, oder die 59-jährige Marianne, die sich jemanden "auf Augenhöhe" wünscht. Eine Frau für den 72-jährigen Max aus Graz wiederum sollte "auf jeden Fall mindestens 20 Jahre jünger sein, denn das braucht der Mann". Weitere Teilnehmer für die aktuelle Staffel werden noch gesucht, Interessierte können sich per Mail an liebesgschichten@orf.at bewerben.

Der Erfolg des Formats dürfte sich wohl auch in der 17. Auflage fortsetzen: Seit 1997 traten nicht nur mehr als 750 Kandidaten und Kandidatinnen in 160 Episoden vor die Kamera, auch 36 Ehen bzw. eingetragenen Partnerschaften sowie drei Babys waren die Folge von Spiras Vermittlungsbemühungen. Dies wurde von den Zusehern nicht zuletzt in der vergangenen Staffel mit einem Auftaktrekord sowie durchschnittlich 987.000 Zuschauern pro Folge belohnt. Die bis dato erfolgreichste Staffel war die 14. im Jahr 2010, die im Schnitt 991.000 Menschen vor die Bildschirme lockte.

Ein Wiedersehen gibt es im Sommer überdies auch mit den Protagonisten von Spiras "Alltagsgeschichten": Ab 7. Juli stehen auf ORF 2 (immer sonntags um 22 Uhr) acht Episoden an, die vom Heurigen-Besuch über das "kleine Glück im Schrebergarten" bis zur Autobahnraststätte reichen. (APA, 26.6.2013)