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Marc Cerny

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PS4 soll für Entwickler besonders einfach zu handhaben sein.

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Die Spielentwicklung für die PlayStation 4 geht wesentlich einfacher von statten, als es bei der PlayStation 3 der Fall war. Dies verdeutlichte Sonys Systemarchitekt Mark Cerny im Rahmen eines Vortrags auf der GameLab expo in Barcelona. Wie berichtet, wurde die PS4 auf Basis des Feedbacks von Spielentwicklern konzipiert, um die Ressourcen der Hardware leicht zugänglich zu machen und Flaschenhälse beim Zusammenspiel der Komponenten zu verhindern.

Aufs Wesentliche konzentriert

Cerny rollte in seinem Vortrag den Entwicklungsprozess der PS4 auf und ging dabei auch auf die Unterschiede zwischen den bisherigen PlayStation-Architekturen ein. Benötigten Entwickler bei der PS1 noch etwa ein bis zwei Monate, um Spielcode auf der Konsole lauffähig zu machen, waren es bei der exotischen Hardware der PS3 schon sechs bis zwölf Monate. Dies sei der Grund gewesen, weshalb man sich bei der Entwicklung der PS4 für eine vertraute x86-Architektur entschied und den Fokus auf die optimale Abstimmung des Prozessors, Grafikchips und Speichers richtete. Cerny zufolge würden Spielentwickler so nur noch ein bis zwei Monate benötigen, um erste Versionen ihres Spiels auf der Konsole testen zu können.

Um zur finalen Ausstattung zu gelangen, benötigte es zahlreiche Umfragen und Seminare mit Entwicklern interner und externer Studios. Die Teils harschen Ansagen nahm man sich sehr zu Herzen, so Cerny. Während eines Meetings meinte etwa ein Designer, dass die PS4 mit weniger als 8 GB Arbeitsspeicher eine Totgeburt würde. Ebenfalls herausstach der Wunsch nach einem leistungsfähigen Grafikchip und einem einheitlichen Speicher. Die PS4 wird nicht zuletzt aufgrund dieser Rückmeldungen nun mit einem Prozessor und Grafikchip mit einem gemeinsamen GDDR5-Speicher mit 8 GB erscheinen.

Software entscheidend

Wie Cerny erklärt, setzte bei Sony nach dem schwierigen Start der PS3 Ende 2006 ein Umdenken ein, was die Herangehensweise an eine Konsole betrifft. Bereits zu PS2-Zeiten designten interne Studios noch mit dem Ziel vor Augen, die Plattform besser zu meistern, als konkurrierende Entwickler. Diese Einstellung führte zwar zu vergleichsweise starken First-Party-Werken, doch brachte sie Sony auch an einen Punkt, an dem die Bereitstellung von notwendigen Entwicklerwerzeugen und Software-Bibliotheken völlig vernachlässigt wurde. Als die Hardware der PS3 Anfang 2005 praktisch fertiggestellt war, stand die Entwicklung von dazugehöriger Entwicklungssoftware noch in den Kinderschuhen. Dies wirkte sich insbesondere negativ auf die frühe Produktion von PS3-Games aus, da die Konsole auf eine neue und komplexe CELL-Architektur baute.

Als Cerny 2008 offiziell die Arbeit als PS4-Chefarchitekt anging, wurde die Entwicklung von Hardware und Software letztendlich von Anfang an parallel vorangetrieben. Ende 2013 soll die PS4 nun erscheinen. Cerny nutzte den Generationswechsel, um sich mit dem Platformer "Knack" wieder selbst als Spieldesigner zu verwirklichen. (zw, derStandard.at, 27.6.2013)