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Die EU soll die chinesischen Solarprodukte mit keinen oder nur sehr geringen Steuern versehen.

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Shanghai - China ist im Solarstreit mit der Europäischen Union womöglich bereit, einen Kompromiss einzugehen. Die Volksrepublik bringe eine Obergrenze für das jährliche Exportvolumen sowie Mindestpreise von Solarmodulen ins Spiel, berichtete die Zeitung "Shanghai Securities News". "Die Architektur der Einigung steht", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Teilnehmer der EU-China-Verhandlungen in Peking.

In dem Konflikt geht es um Solarpanels im Volumen von 21 Milliarden Euro, die Firmen wie Trina Solar, Yingli Green Energy oder Suntech Power nach Europa liefern. Sie drängen auf den europäischen Markt, auch weil das Angebot der chinesischen Unternehmen die weltweite Nachfrage mittlerweile übersteigt. Die europäische Solarindustrie hingegen darbt derzeit. Am Freitag meldete der deutsche Konzern Conergy Insolvenz an.

Drohender Handelskrieg

Damit soll der potenziell für beide Seiten sehr teure Handelskonflikt, der sich zuletzt hochgeschaukelt hatte, entschärft werden. Die Zeitung berief sich auf eine einflussreiche chinesische Wirtschaftsplanungs- und Reformkommission. Im Gegenzug soll die EU die chinesischen Solarprodukte mit keinen oder nur sehr geringen Steuern versehen. Die EU ist ein wichtiger Exportmarkt für die chinesischen Solarkonzerne, etwa die Hälfte der Panels geht nach Europa.

In Europa sind auf Solarmodul-Importe zuletzt Strafzölle verhängt worden. Die Europäer werfen den chinesischen Herstellern vor, mit Preisen unterhalb der Herstellerkosten den europäischen Markt zu fluten und die heimischen Konkurrenten zu verdrängen. China wirft dafür nun europäischen Winzern vor, ihre Produkte in China dank Subventionen zu Niedrigstpreisen anzubieten. China hat ein entsprechendes Prüfverfahren eingeleitet, dieses könnte vor allem französische Winzer hart treffen. (APA/Reuters, 5.7.2013)