Bereits im Mai 2012 gab Dubai bekannt, dass die Errichtung eines eindrucksvollen Unterwasserhotels geplant sei. Nun soll schon bald mit den Bauarbeiten des außergewöhnlichen Projekts begonnen werden. Das "Water Discus Hotel" besteht, wie der Name schon sagt, aus mehreren Scheiben, die sich sowohl über als auch unter Wasser befinden und in denen Restaurants, Zimmer, Konferenzräume und eine Tauchschule untergebracht werden sollen.

Gebaut wird das Hotel von der polnischen Firma "Deep Ocean Technology" gemeinsam mit der "Drydocks World and Maritime World" in Dubai. Damit erhält das arabische Emeriat den nächsten, spektakulären Bau nach dem Burj Khalifa, der seit 2010 das höchste Gebäude der Welt ist. Ebenfalls für Aufsehen sorgten zwei künstliche Inselwelten, eine in Form einer Palme, eine in Form der Weltkugel.

Erste Eindrücke davon, wie das futuristisch anmutende Luxushotel aussehen wird, zeigen Computergrafiken.

Was da aus dem Wasser schaut, erinnert an eine Raumstation aus einem Science-Fiction-Film. Es sind die Überwasserscheiben des "World Discus Underwater Hotel". Über Fahrstühle und Treppen gelangt man von hier in eine Unterwasserwelt, die den Komfort eines Luxushotels bietet und die Spannung eines Jules Verne-Films.

Foto: Deep Ocean Technology

Nicht ganz 1.000 sondern lediglich rund 20 Meter unter dem Meer liegen die Scheiben des "Water Discus Underwater Hotel". Jede der Scheiben ist eine individuelle Einheit mit rund 1.000 Quadratmetern und bildet einen abgeschlossenen Bereich als Teil des Ganzen.

Foto: Deep Ocean Technology

In den Scheiben untergebracht ist alles, was zu einem guten Luxushotel gehört. Je nach Größe des Hotels werden voraussichtlich zwischen 15 und 45 Personen in den Scheiben arbeiten, wobei ein Großteil an Land untergebracht werden kann und nur wenige auch im Hotel wohnen müssen.

Foto: Deep Ocean Technology

Allerdings bietet der Blick aus den Fenstern kein Stadt-, Berg- oder Seepanorama sondern laut Rendering die bunte Welt eines Korrallenriffs, auf dem das Hotel erbaut wird. Die Scheiben sollen durch ein automatisches Reinigungssystem und Taucher sauber gehalten werden, so dass die Gäste freie Sicht auf den Meeresboden haben.

Foto: Deep Ocean Technology

Mit den Fischen schlafen gehen und mit den Fischen aufstehen können in Zukunft Hotelgäste mit Blick auf die Korallenwelt. In 10 bis 30 Metern Tiefe befinden sich 21 Hotelzimmer, jedes davon mit Blick ins Meer. Mit kleinen Unterwasserfahrzeugen, die vom Hotelzimmer aus gesteuert werden können, kann man Herrn und Frau Fisch bis ins Wohnzimmer nachfahren und einen genaueren Blick auf die Flora und Fauna werfen.

Foto: Deep Ocean Technology

Wer unter Klaustrophobie leidet, hat die Möglichkeit durch einen breiten Spalt hinauf in den Himmel sehen und damit das Gefühl von Enge zu relativieren, versichern die Designer. Anreisen können die Gäste mittels Booten, Wasserflugzeugen oder Hubschraubern. Alle Zimmer haben einen High-Speed Internet-Anschluss, so dass man die Fischerfahrungen auch gleich life seinen Freunden mitteilen kann und die Verbindung zur Außenwelt nicht abreisst.

Foto: Deep Ocean Technology

Der Hotelbereich, der unter Wasser liegt, soll bei Gefahr über Wasser gebracht werden können. Dort gibt es Rettungsboote, die die Bewohner im Ernstfall an Land bringen sollen. Die Scheiben selbst sollen als Rettungsboote funktionieren, sollte einmal das gesamte Hotel überflutet werden. Die einzelnen Scheiben können transportiert und das Hotel an einer anderen Stelle wieder aufgebaut werden.

Foto: Deep Ocean Technology

Die Water-Disc-Einheiten sollen laut Robert Bursiewicz, Projektmanager von Deep Ocean Technology, ökologisch neutral sein. "Die Beine, die die Anlage stützen, werden das Riff nur an einigen wenigen Punkten berühren, was den Eingriff in das Ökosystem auf ein Minimum reduziert. Das gesamte Hotel wäre nutzlos, würde mit der Errichtung das Riff zerstört", erklärt Bursiewicz die Auswirkungen auf die Unterwasserwelt.

Foto: Deep Ocean Technology

Elektrische Energie und Frischwasser bezieht das Hotel vom Festland. "Brauchwasser wird wieder zum Festland transportiert, wo es behandelt werden kann. Kein Tropfen Abwasser gelangt ins Meer", so Bursiewicz. Die kleinste Form des Hotels wäre eine Überwasser- und eine Unterwasserscheibe. Diese Basiskonstruktion kann in der Folge beliebig erweitert werden. Wann genau mit dem Bau begonnen werden soll, steht noch nicht fest. (ham, derStandard.at, 10.7.2013)

Foto: Deep Ocean Technology