Geht ja doch, ein Happy End in der zeitgenössischen Literatur. Schon weil das Fernsehen im Spiel ist. Fernsehen, das möglichst breit möglichst alle erreichen will. Das schreit nach einem gefälligen Schluss.

Bachmann-Preis, Kelag-Preis, 3sat-Preis, Ernst-Willner-Preis und Publikumspreis sind verteilt, 1000 Menschen sahen in Österreich laut ORF Samstag auf 3sat zu. Der Kärntner Kulturlandesrat bringt weitere Sponsoren - das Land könnte übrigens sein Musikschulwesen selbst finanzieren statt über Landesabgaben auf ORF-Gebühren. Der ORF-General kann das Wettlesen auch für 2014 versprechen, selbst wenn der Bund ihm Gebührenbefreiungen nicht mehr abgelten sollte. Zeitungen, Konkurrenten, Initiativen, Politik hatten ein Symbol für die nächste Aufregung um den ORF und wie sein Kulturauftrag zu verstehen ist. Dem ORF diente der Bachmannpreis als ein Instrument aus seinem altbewährten Arsenal, Landeshauptleute zu mobilisieren.

Länderchefs haben sich bewährt für Gebührenabgeltungen, Gebührenerhöhungen und werden wohl auch bei einer TV-Abgabe für alle Haushalte helfen. Sie bekommen dafür ihre kleinen ORFs und ihre Bühne "Bundesland heute". Und auch die nächste Regierung kann sich das Management eines Rundfunks ausdealen, der gerne auf seine politische wie wirtschaftliche Unabhängigkeit verweist.

Schon unter Monika Lindner behauptete der ORF: "Alles bleibt besser." Die Betonung liegt auf bleiben. (Harald Fidler, DER STANDARD, 8.7.2013)