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"Die Terroristen dachten, sie könnten meine Ziele und meine Ambitionen ändern. Doch nichts hat sich im Leben geändert, außer dies: Schwäche, Angst und Hoffnungslosigkeit starben. Stärke, Mut und Leidenschaft wurden geboren", sagte Malala Yousafzai am Freitag in New York bei den Vereinten Nationen.

Foto: reuters/BRENDAN MCDERMID

New York - Die pakistanische Bildungs- und Menschenrechtsaktivistin Malala Yousafzai will sich durch Terrordrohungen nicht zum Schweigen bringen lassen. "Sie dachten, die Kugeln würden uns zum Schweigen bringen, doch sie scheiterten", sagte Malala am Freitag an ihrem 16. Geburtstag vor der UN-Jugendversammlung in New York unter dem Applaus der ZuhörerInnen. Es war ihre erste öffentliche Rede, seitdem ein Kämpfer der islamistischen Taliban ihr im Oktober im Swat-Tal auf dem Weg in die Schule in den Kopf geschossen hatte.

"Die Terroristen dachten, sie könnten meine Ziele und meine Ambitionen ändern. Doch nichts hat sich im Leben geändert, außer dies: Schwäche, Angst und Hoffnungslosigkeit starben. Stärke, Mut und Leidenschaft wurden geboren", sagte Yousafzai, die sich trotz ihrer schweren Verletzungen weiter für das Recht der Kinder auf Bildung einsetzt. Etwa 57 Millionen Kinder im Grundschulalter haben laut UNICEF keine Chance, eine Schule zu besuchen. Der frühere britische Premier Gordon Brown, der als UN-Sondergesandter für Bildung die Aktivistin in New York den tausenden jungen ZuhörerInnen vorstellte, würdigte sie als "mutigstes Mädchen der Welt".

Malala Yousafzai war zunächst mit einem Blog für den britischen Rundfunk BBC zu Bekanntheit gelangt, in dem sie ihr Leben unter den Taliban beschrieb, die vorübergehend das Swat-Tal kontrolliert hatten, bevor sie von der Armee wieder vertrieben wurden. Nach dem Anschlag wurde sie zur Behandlung nach Großbritannien gebracht, wo sie seitdem mit ihrer Familie lebt. Bei einer Operation im Februar wurden ihr eine Titan-Platte im Schädel sowie ein Implantat zur Wiederherstellung des Gehörs eingesetzt.

"Inspiration für Millionen"

UNICEF-Direktor Anthony Lake bezeichnete die junge Bloggerin in einer Aussendung am Freitag als "Inspiration für Millionen". Auch der ehemalige britische Premierminister Gordon Brown unterstützt die Kinder- und Frauenrechtsaktivistin. In einem Interview mit CBS News sagte Brown, dass Yousafzai für ihn ein Symbol für das Recht von Mädchen auf Bildung sei und darauf aufmerksam mache, welch dringenden Handlungsbedarf es in diesem Bereich gebe. (APA, red, dieStandard.at, 12.7.2013)