Wien - Beamten-Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) kann sich nun doch vorstellen, der Forderung von Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) nach mehr Personal für den Jugendstrafvollzug nachzukommen. "In Rücksprache mit dem Bundeskanzleramt kann natürlich ihr Planstellenkontingent aufgestockt werden. Ja, da kann sie kommen", verwies Heinisch Hosek am Samstag im Ö1-"Mittagsjournal" darauf, dass das Justizressort vom Aufnahmestopp ausgenommen ist.

Karl müsse zunächst sagen, wieviel Personal sie brauche, und wofür genau, so Heinisch-Hosek: "Es hätten schon in der Vergangenheit mehr Planstellen sein können, aber ich glaube, die wurden mehr für Richter und Richterinnen verwendet." Die Beamtenministerin verweist darauf, dass Karl über die "Justiz-Betreuungsagentur" extern Personal zukaufen könne. Und schon in den Jahren seit 2010 habe das Justizministerium mehr als 400 zusätzliche Planstellen bekommen.

Nachdem vergangene Woche bekannt geworden war, dass es in den Jugendabteilungen von Gefängnissen zu sexuellen Übergriffen gekommen war, präsentierte Karl am Freitag ein 25-Punkte-Maßnahmenpaket zur Verbesserung des Jugendstrafvollzuges. Dabei hatte sie auch mehr Personal gefordert und mit der Unterstützung Heinisch-Hoseks gerechnet. Die lehnte dies in einer ersten Reaktion noch ab. Nun folgte die Kehrtwende. (APA/red, 13.7.2013)