Wien - Nach der positiven Reaktion auf das grüne Wirtschaftsprogramm streckt nun auch ÖVP-Obmann Michael Spindelegger offenbar die Fühler in Richtung der Grünen aus. "Schwarz-Grün hätte natürlich Charme", erklärte er in der Tageszeitung "Österreich".

Spindelegger hielt fest, dass die nächste Regierung eine "Reformregierung" sein müsse: "So wie bisher können wir nicht weitermachen." Den Freiheitlichen unterstellte er, derzeit zu allem Nein zu sagen: "Da muss sich die FPÖ schon sehr verändern. Immer nur poltern und hetzen geht mit uns sicher nicht." Die Grünen hingegen hätten in mehreren Bereichen ihre bisherigen "Neinsager-Positionen" aufgegeben. Ein Beispiel für die sachorientierte Arbeit sei das Wirtschaftsprogramm der Grünen: "Da hat es sicher eine Annäherung zu uns gegeben, die mich freut."

Schon vorige Woche reagierte die ÖVP betont freundlich auf ein Grünes Wirtschaftskonzept, worüber sich diese erfreut zeigten, jedoch gleich Bedingungen für weitere Annäherungen stellten. Generalsekretär Hannes Rauch verwies im "Kurier" auf funktionierende Koalitionen in mehreren Bundesländern und erklärte: "Auch im Bund sehe ich, dass eine Gesprächsbasis mit den Grünen vorhanden ist."

Eben diese schwarz-grüne Variante ist für Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann schwer vorstellbar: "Die Unterschiede zwischen Schwarz und Grün sind zu groß", erklärte er in "Österreich". Er zeigte sich viel eher davon überzeugt, dass Teile der ÖVP - "die alte Schüssel-Truppe" - an einer Koalition aus ÖVP, FPÖ und Team Stronach basteln. (APA, 21.7.2013)