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General Keith Alexander bei seinem Vortrag

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Der NSA-Chef musste auch mit Zwischenrufen aus dem Publikum rechnen

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Anhand einer Präsentation wollte er den Hackern zeigen, wie das System funktioniert

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Immer wieder versuchte er darzustellen, dass die Information in den Medien falsch interpretiert werde

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Die Konferenzteilnehmer sahen seinen Auftritt mit gemischten Gefühlen

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Der Chef des US-Geheimdienstes NSA, General Keith Alexander, hat auf der "Black Hat" Hacker-Konferenz  in Las Vegas die anwesenden Hacker aufgerufen, dem Geheimdienst bei seiner Aufgabe zu helfen. Alexander sagte: "Wir stehen für Freiheit." Die Hacker sollten dem Geheimdienst helfen, das Land zu verteidigen.

Ruf der Geheimdienst-Mitarbeiter beschädigt

NSA-Mitarbeiter wollten Terroristen finden und beobachten und nicht normale Amerikaner, sagte er. Die Medien stellten Fakten über NSA-Programme falsch dar. Der Ruf der Mitarbeiter des Geheimdienstes sei beschädigt, weil nicht alle Tatsachen auf dem Tisch lägen. Die "Washington Post" schrieb, der Auftritt von Alexander in Las Vegas sei Teil einer Kampagne der Öffentlichkeitsarbeit, um besser zu erklären, was die NSA tue.

"Kein Missbrauch durch Mitarbeiter"

Alexander habe laut Wired im Vorfeld versprochen, jede Frage auf der Konferenz beantworten zu wollen, habe im Anschluss an seine Rede allerdings keine Fragerunde zugelassen. Einige Fragen aus dem Publikum seien im Vorfeld sorgfältig ausgewählt worden. Neben der "falschen Interpretation durch Medien" versicherte Alexander zudem, dass die NSA-Mitarbeiter durch interne Prüfungen vom Missbrauch des Überwachungsprogramms abgehalten werden.

Gemischte Reaktionen bei Konferenzteilnehmern

Zur Telefonüberwachung meinte Alexander weiters, dass das System nur Nummern speichere und diese Information an das FBI weitergeleitet werden würde. Diese Behörde wiederum würde einen Antrag stellen müssen, um den Inhaber des Telefonanschlusses zu identifizieren. Zudem würden alle anderen Daten nur drei bis fünf Tage gespeichert werden.

Sicherheitspersonal entfernte Eier-Karton

Im Publikum seien Alexanders Aussagen mit gemischten Gefühlen angenommen worden. Ein Konferenzteilnehmer habe während seiner Rede geschrien: "Sie haben vor dem Kongress gelogen, warum sollten wir glauben, dass Sie jetzt nicht auch lügen?" Nach seinem "Freiheits"-Sager soll ein anderer Teilnehmer "Bullshit" gerufen haben. Andere wiederum hätten die Aussagen von Alexander positiv aufgefasst. Vor seinem Auftritt soll laut Zdnet ein Karton Eier aus dem Publikum entfernt worden sein, der offenbar dazu dienen sollte, Alexander mit Eiern zu bewerfen.

Kampf gegen Terrorismus

Immer wieder betonte Alexander, dass man sich auf den Kampf gegen den Terrorismus konzentriere und diese Überwachungsprogramme dafür verantwortlich seien, diese Terroristen zu finden. Seit 2008 seien so "über 300 Terroristen" gefasst worden. Im Vorjahr soll Alexander allerdings bei der Def-Con-Konferenz gesagt haben, die Gerüchte über ein groß angelegtes Überwachungsprogramm der NSA seien "Unsinn".

Software "XKeyscore"

Ein am Mittwoch veröffentlichtes Dokument des Informanten Edward Snowden untermauert unterdessen den Vorwurf, dass die NSA praktisch unbegrenzten Zugriff auf Internetdaten der Menschen weltweit hat. Die britische Tageszeitung "The Guardian", die auch die ersten Snowden-Enthüllungen öffentlich gemacht hatte, stellte eine NSA-Präsentation ins Netz. Danach haben NSA-Mitarbeiter über ein Programm namens "XKeyscore" Zugriff auf gewaltige Datenmengen. (red/APA, derStandard.at, 1.8.2013)