Sprach man früher von einem Regulator, handelte es sich dabei um spezielle Pendeluhren, die einerseits von Uhrmachern in den Werkstätten zum präzisen Einstellen der Zeit und zum Prüfen von Kleinuhren benutzt wurden. Andererseits kamen sie auch in der Wissenschaft zum Einsatz und fungierten als äußerst exaktes Zeitnormal. Zur besseren Ablesbarkeit wurden hier die Zeiger auf verschiedenen Achsen des Zifferblatts angeordnet: Es dominiert meist als einziger Zeiger der Minutenzeiger, während die übrigen Zeiger kleiner ausgeführt sind und sich in dezentralen Zifferblattbereichen drehen. Das heißt, dass jede einzelne Anzeige – Stunden, Minuten und Sekunden – sozusagen über einen eigenen Zeitraum verfügen. Diese Merkmale finden sich in verkleinerter Form auch bei den aktuellen Regulator-Armbanduhren wider.

Der Regulator der US-amerikanischen Traditionsmarke Hamilton, die mittlerweile zur Swatch Group gehört, hört auf den Namen "Hamilton Jazzmaster Regulator" und glänzt mit asymmetrischem Zifferblattdesign.

Der große Minutenzeiger kommt aus dem Zentrum, Stunde und Sekunde sind allerdings versetzt und rotieren auf verschiedenen Achsen in eigenen Hilfszifferblättern. Damit das funktioniert hat Hamilton ein eigenes Automatikwerk, H12, entwickelt. Erhältlich ist der "Hamilton Jazzmaster Regulator" (Gehäusedurchmesser 42 Millimeter) in drei Varianten zu je 995 Euro.

 

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2013 ist für Chronoswiss ein Jubiläumsjahr: Zum einen jährt sich zum 30. Mal die Gründung des Unternehmens, zum anderen wird der Régulateur 25 Jahre alt. Gefeiert werden diese Anlässe in Form des "Régulateur 30". Auffällig dabei: Die Stunde wird in Form einer digitalen Anzeige bei der 12 angezeigt. Die Zifferblätter der Minute (groß) und der Sekunde (klein) – beide mit gebläuten Zeigern und einer Guillochierung im Schachbrettmuster – überlappen einander.

Untergebracht sind sie auf einem guillochierten Zifferblatt aus Sterlingsilber. In Rotgold ist der „Régulateur 30" (Automatikwerk C.283) für 13.800 Euro 130-mal erhältlich, in Stahl für 6.400 Euro 300-mal. Gehäusedurchmesser: 40 Millimeter.

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Einer geht noch. Auch Edox hat einen Regulator im Programm, den "Grand Ocean Regulator". Der Name deutet es schon an: er stammt aus der Grand Ocean-Reihe der Traditionsmarke aus Les Genevez im Schweizer Jura und ist in vier Ausführungen zu haben. In ihnen werkt das automatische Edox Kaliber 77 (Basis ETA 2892-A2), das in einem 45 Millimeter-Gehäuse untergebracht ist.

Der Minutenzeiger kommt aus dem Zentrum und sitzt quasi auf der 6 Uhr Position des Stundenzifferblatts, auf dem der Stundenzeiger alleine seine Kreise dreht. Am anderen Ende hat das Sekundenzifferblatt seinen Platz gefunden. Das Datumsfenster bei 3 Uhr komplettiert den Zeitmesser, der je nach Ausführung 2.690 Euro (Stahl) bzw. 2.890 Euro (PVD-beschichtete Modelle) kostet.

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Nach dem bei Regulatoren sonst so dominanten Minutenzeiger sucht man bei der "Regulateur"  der jungen deutschen Uhrenschmiede Otium vergebens. Hier wird die "mysterieuse" Minute mittels einer roten Markierung auf einer Scheibe angezeigt, die sich quasi hinter dem Zifferblatt bewegt.

Bei 6 Uhr befindet sich die Sekundenanzeige, bei 12 Uhr die "springende" Stunde, die ein bisschen an die Wählscheibe eines alten Telefons erinnert und die mittels weißem Punkt dargestellt wird. Angetrieben wird die 4.600 Euro teure Uhr (42 Millimeter Durchmesser) von einem ETA-Werk (ETA 6498-1).

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Die Tatsache, dass bei Regulatoren das Hauptaugenmerk auf dem Minutenzeiger liegt, macht sich Oris zunutze und bringt eine Taucheruhr auf den Markt, die eine Regulator-Funktion hat. Der "Oris Aquis Regulateur Der Meistertaucher", wie ihre volle Bezeichnung lautet, hat dementsprechend einen für Taucher so wichtigen markanten Minutenzeiger in Rot und Leuchtfarbe, mit dem man die vergangenen Minuten des Tauchgangs gut ablesen kann.

Die Lünette ist einseitig drehbar, neben Datum bei 6, Sekunden bei 9 und Stunden bei 3 gibt's ein Heliumventil obendrauf. Das Titangehäuse hat einen Durchmesser von 43 Millimetern. Automatisches Mechanikwerk Cal. 749 (Basis Sellita SW 220). Kosten: 2.500 Euro.

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Beim "Senator Chronometer Regulator" kombiniert Glashütte Original die klassische Anzeige eine Regulators – dominant der gebläute Minutenzeiger aus der Mitte – mit der eines Chronometers. Zentral ober- und unterhalb der Minutenanzeige drehen sich in kleineren Hilfszifferblättern Stunden- und Sekundenzeiger auf einer Achse.

Auf 9 Uhr findet sich die Ganganzeige (45 Stunden Reserve), auf 3 Uhr das für Glashütte Original typische Großdatum. Für die präzise Zeitangabe sorgt das Handaufzugswerk Kaliber 58-04. Den eleganten Zeitmesser mit dem 42 Millimeter großen Gehäuse gibt's in Rotgold (25.750 Euro) oder Weißgold (27.150 Euro).

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Der "WW1 Régulateur Pink Gold" fällt aus dem Rahmen dessen, was man von Bell & Ross sonst gewohnt ist: Fliegeruhren mit Ecken und Kanten. Der neoklassizistische Régulateur im Vintage-Stil wirkt mit seinen drei Zeigern – markanter, gebläuter Minutenzeiger aus der Mitte, Sekunde bei 6 Uhr, Stunde bei 12 Uhr - dagegen sehr schlicht und aufgeräumt. So aufgeräumt, dass man gleich auf die Minutenindizes verzichtet hat, was aber das Gesamtbild nicht stört.

Die Uhr mit einem Durchmesser von 42 Millimetern ist aus 18 Karat Roségold, auf 99 Exemplare limitiert und kostet 16.000 Euro geradeaus. In ihm arbeitet ein mechanischer Rückerregler mit automatischem Aufzug von Dubois Depraz. (Markus Böhm, derStandard.at, 11.8.2013)

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