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Wimbledon-Siegerin Marion Bartoli verkündet knappe sechs Wochen später das Ende ihrer Profikarriere.

Foto: AP/David Kohl

Cincinatti - "Das war das letzte Match meiner Karriere, sorry," sagte Marion Bartoli 39 Tage nach dem größten Erfolg ihrer Karriere in Wimbledon. Die 28-jährige Französin führte körperliche Gründe als Ursache für ihren Rücktritt an. "Irgendwann bist du diese Wechselbäder leid. Und wenn du nach einer Stunde Spiel Schmerzen am ganzen Körper hast, dann fragst du dich schon, ob das noch Sinn macht", wird sie auf der Tennisplattform tennisnet.com zitiert.

Nach ihrem Sieg über zwei Sätze beim englischen Rasenturnier, wurde Bartoli in Social Media Kanälen hart wegen ihres Aussehens angefeindet. Auch die Medienberichterstattung reduzierte die Performance der Gewinnerin teilweise auf ihr Äußeres. Ob Bartolis Entscheidung über ihr Karrierenende damit in Zusammenhang steht, bleibt offen. Einen Seitenhieb an den BBC-Kommentator John Inverdale, verkniff sie sich allerdings nicht: "Ich bin sehr gesund. Viel, viel gesünder als John Inverdale. Was ich nicht hatte war Zeit".

Einige ihrer WeggefährtInnen wollen nicht an ein absolutes Aus glauben. Etwa die ehemalige Weltranglisten-Erste Lindsay Davenport: "Ich bin nicht sicher, ob dies das letzte Wort ist. Vielleicht sieht Marions Welt nach einer langen, entspannenden Pause schon ganz anders aus." Auch der frühere französische Fed-Cup-Chef Guy Forget appeliert an Bartoli, die Sache noch einmal zu überdenken.

Offene Zukunft

Bartoli hingegen ist zufrieden, sich mit dem Sieg in Wimbledon einen Traum erfüllt zu haben "und das wird mir ewig bleiben". Dort habe sie alles gegeben. Aber nach 45 Minuten oder einer Stunde im Spiel habe sie überall Schmerzen. Es sei eine schwere Entscheidung gewesen, gab die Französin zu, die seit ihrem Aufstieg in den Profisport 2000 insgesamt acht WTA-Turniere gewann und mehr als 11 Millionen US-Dollar an Preisgeld kassierte. Durch ihren Wimbledonsieg schaffte sie es in der Weltrangliste bis auf Rang sieben.

Ihre Zukunft ließ Bartoli offen: "Darüber habe ich nicht soviel nachgedacht. Es gibt so viele Dinge, die man im Leben tun kann außer Tennis spielen. Ich bin sicher, ich finde etwas." (APA, red, dieStandard.at, 16.08.2013)