Larve und ausgewachsener Spinnenwasserkäfer der neuentdeckten Art Ancyronyx buhid.

Foto: H. Freitag/Senckenberg

Frankfurt - Käfer der Gattung Ancyronyx tragen ihren aus dem Englischen übersetzten Namen "Spinnenwasserkäfer" nicht deshalb, weil sie mittels Mimikry vorgeben, ein gefährlicheres Tier zu sein, als sie sind. Dass sie auf den ersten Blick an Spinnen erinnern mögen, liegt einfach an einer Notwendigkeit: Sie leben aquatisch und brauchen ihre besonders langen Beine, um über die Wasseroberfläche laufen zu können.

Wissenschafter der Ateneo de Manila-Universität haben nun auf der philippinischen Insel Mindoro zwei bisher unbekannte Arten dieser Käfer entdeckt. Und zwar eher zufällig: Auf einer Expedition suchten die Forscher unter Leitung des assoziierten Wissenschafters Hendrik Freitag vom deutschen Senckenberg-Forschungsinstitut nach Larven bereits bekannter Ancyronyx-Arten. DNA-Tests enthüllten dann zwei bislang unbekannte Arten, wie die Forscher im Fachmagazin "ZooKeys" berichten.

Die beiden Spezies

Die Wissenschafter fanden eine Spezies innerhalb des Stammesgebietes der Buhid und benannten die Neuentdeckung entsprechend Ancyronyx buhid. Die zweite Spezies erhielt ihren Namen Ancyronyx tamaraw von den Tamaraw-Wasserfällen. Zehn der derzeit bekannten 20 Ancyronyx-Arten, die im Schnitt nur wengie Millimeter groß sind, kommen ausschließlich auf den Philippinen vor und sind teilweise nur auf einzelnen Inseln verbreitet.

Die Käfer leben in Fließgewässern und reagieren sehr empfindlich auf Veränderungen der Wasserqualität. Daher würden sie sich laut den Forschern gut als Bioindikatoren eignen. (red, derStandard.at, 30. 8. 2013)