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Menschen, die der Strahlenbelastung von 1.800 Millisievert ausgesetzt sind, sterben innerhalb von vier Stunden.

Foto: APA/EPA/Handout

Fukushima - Neue Hiobsbotschaften aus dem havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima: Die Strahlenbelastung in einem Wassertank des Meilers ist sprunghaft auf das 18-fache des bisherigen Wertes angestiegen. An einem Verbindungsrohr in der Nähe des Tankbodens sei ein Wert von 1.800 Millisievert pro Stunde gemessen worden, teilte der AKW-Betreiber Tepco mit. Eine Strahlenbelastung dieser Höhe führt bei Menschen innerhalb von vier Stunden zum Tod. Noch am 22. August war in dem Wassertank ein Wert von 100 Millisievert gemessen worden.

Beim Einsatz der Reparaturtrupps wurden zudem Lacken mit kontaminiertem Wasser neben weiteren Tanks entdeckt. Obwohl es keine Anzeichen dafür gebe, dass der Wasserstand in den zusammengeschraubten Stahltanks gesunken sei, schloss der Betreiber Lecks nicht aus. Tepco entdeckte die hohen Strahlenwerte laut japanischen Medienberichten an vier Stellen. Neben einem Abwassergraben, der zum Meer führt, wurde unter anderem Strontium festgestellt. Strontium gilt als "Knochenkiller".

Erst kürzlich "ernster Zwischenfall"

In den Tanks wird Wasser gesammelt, das zum Kühlen des im März 2011 nach einem Erdbeben explodierten Atomkraftwerks eingesetzt wird. Es handelte sich um den schwersten Atomunfall seit jenem im ukrainischen Tschernobyl im Jahr 1986. Um der riesigen Wassermengen Herr zu werden, hat Tepco in Eile Hunderte Tanks aufgestellt. Erschwerend kommt hinzu, dass jeden Tag Hunderte Tonnen Grundwasser in die Reaktorgebäude eindringen und sich mit dem kontaminierten Kühlwasser vermischen.

Erst kürzlich waren aus den Auffangtanks 300 Tonnen verstrahlten Kühlwassers ausgelaufen. Die Atomaufsichtsbehörde hob daraufhin die Gefahrenstufe auf Stufe 3 ("ernster Zwischenfall") der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (Ines) an. (APA/red, derStandard.at, 1.9.2013)