Alles andere als "totes" Gebirge: Auf der Tauplitz finden sich Almen, ...

Foto: Die Tauplitz

... Lacken und Seen, ...

Foto: Die Tauplitz

... an deren Ufern bis in den Herbst hinein eine üppige Alpenflora gedeiht.

Foto: Die Tauplitz

Gesamtgehzeit 4 ½ Stunden, Höhendifferenz rund 300 m.
Bis zu den Steirerseehütten mehrere Einkehrmöglichkeiten.
ÖK25V Blatt 3218-Ost (Bad Mitterndorf) und 4213-West (Grimming), Maßstab 1:25.000.

Grafik: DER STANDARD

Am westlichen Rand wird das Tote Gebirge seinem Namen absolut nicht gerecht. Hier liegen - etwa auf der Tauplitz - Almen mit  Lacken und Seen, an deren Ufern bis in den Herbst hinein eine üppige Alpenflora gedeiht.

Vor allem der Steirersee erweist sich als überaus romantisch, denn zum Teil steile Hänge und schroffe Felswände bilden eine eindrucksvolle Kulisse. Die Tourismuswerbung führt sogar einen Sandstrand und zwei Inseln an, die angeblich eine "Südseeatmosphäre" heraufbeschwören. Nur muss man dafür die Fantasie allzu arg strapazieren, sich ein paar Palmen dazudenken und die Berge gekonnt ignorieren. Derartige Attribute hat der Steirersee also gar nicht nötig, und erst recht nicht der Schwarzsee am Umkehrpunkt der Wanderung.

Sturzhahn und Steirersee

Obgleich die Route über keinen Aussichtsgipfel führt, hat man immer wieder einen herrlichen Blick zum mächtigen Grimming und in das Dachsteingebiet. Knapp vor dem Abstieg zu den Steirerseehütten zeigt sich der Sturzhahn mit seiner mächtigen Wand von der schönsten Seite. In den Felsen haben berühmte Bergsteiger Erstbegehungen durchgeführt, darunter auch Himalaya-Experte Heinrich Harrer, einer der Erstbesteiger der Eiger-Nordwand.

Der Weg vom Ende der Mautstraße auf die Tauplitzalm zum Schwarzsee ist ein Teil des Salzsteiges, auf dem früher das Weiße Gold von den Salzbergwerken bei Bad Aussee in das hintere Stodertal und weiter zur Donau transportiert wurde; natürlich mit Mauleseln und Pferden. Wie einige archäologische Funde beweisen, dürfte der Weg schon in grauer Vorzeit begangen worden sein. Im Liegloch - am Abhang nach Tauplitz - gibt es uralte Felsritzungen, die auf eine sehr frühe Besiedelung hinweisen.

Die Route bereitet keine Schwierigkeiten, doch ist - vor ­allem im Bereich der Steirersee­leiten - eine den alpinen Verhältnissen angepasste Ausrüstung notwendig, will man keine Kalamitäten heraufbeschwören.

Die Route

Vom Parkplatz am Ende der Mautstraße, die von Bad Mitterndorf auf die Tauplitzalm führt, folgt man den Wegweisern zum Bergkircherl und zum Naturfreundehaus. Am Fuße des Traweng geht es weiter über die Grazer Hütte und bald darauf steil hin­unter zu den Steirerseehütten. Gehzeit eine Stunde.

Der rot markierte Salzsteig führt nach einem Anstieg über die Steirerseeleiten - hoch über dem See - im ständigen Bergauf und Bergab nach Osten, schließlich geht es hinunter zum Schwarzsee. Die Gehzeit ab den Steirerseehütten beträgt rund 1¼ Stunden.

Der Rückweg erfolgt auf derselben Route, man braucht bis zum Ausgangspunkt wieder etwa 2¼ Stunden. Das Steilstück nach den Steirerseehütten lässt sich auf einem Güterweg umgehen. (Bernd Orfer, Album, DER STANDARD, 21.9.2013)