Im Zuge der Wanderung passiert man auch die hoch über der Talsohle liegende Osterburg.

Foto: Franz Weinhofer

Gesamtgehzeit 4¼ Stunden, Höhendifferenz rund 150 m.
Café-Bäckerei in Mauer (werktags), sonst kein Stützpunkt auf der Runde; Gasthof
in Haunoldstein (Montag und Dienstag Ruhetage).

ÖK25 Blatt 4323-West (Melk)

Foto: DER STANDARD

Knapp vor der Mündung in die Donau durchströmt die Pielach zwei Engstellen, wovon die eine – zwischen Haunoldstein und Sitzenthal – besonders idyllisch ist. Auf einer steilen Leite hoch über dem Fluss liegt nämlich die Osterburg.

Die Ursprünge dieser Festung gehen auf das frühe Mittelalter zurück, um 1200 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt, gegen Ende des 15. Jahrhunderts hatte sie ihre größte Bedeutung. Sie war früher wesentlich größer, doch ließ Graf Zeno Montecuccoli die Wohngebäude 1766 abbrechen, um sich die Dachsteuer zu ersparen.

Weltruhm unter Wallfahrern

Die Pielach, deren Name Weißer Fluss bedeutet, gehört zu den saubersten Gewässern Niederösterreichs. Man sieht es ihr auch im Unterlauf an, wie glasklar sie aus den rund 70 Kilometer entfernten Voralpen bei Annaberg kommt. In ihr findet der selten gewordene Huchen, der eine Größe von anderthalb Metern erreichen kann, gute Lebensbedingungen vor.

Ein Höhepunkt auf der Runde ist die Wallfahrtskirche Maria am grünen Anger in Mauer mit ihrem aus dem Jahr 1509 stammenden, geschnitzten gotischen Altar, der Weltberühmtheit erlangte. Auch das Sakramentshäuschen und der Hochaltar sind besondere Sehenswürdigkeiten. Die Kirche scheint das erste Mal urkundlich 1069 auf.

Erstaunlicherweise hat sich die Attraktivität dieser Gegend trotz der vielen Meriten als Wandergebiet noch kaum herumgesprochen. Die überaus abwechslungsreiche Runde weist keine Schwierigkeiten auf; dass ein Teil der Route unmarkiert ist, fällt kaum ins Gewicht, die wenigen Abschnitte, die man auf der Straße bewältigen muss, weisen nur sehr geringen Verkehr auf. Einziger Nachteil: Es gibt auf der ganzen Runde an Wochenenden und Feiertagen keine offene Gaststätte.

Die Route

Vom Ortszentrum in Haunoldstein bei Melk wandert man zur Pielach, quert den Fluss zu den Pielachhäusern und folgt dann der roten Markierung nach links. Die Straße geht in einen Fahrweg über, man bleibt immer in der Nähe des Gewässers, passiert die hoch über der Talsohle liegende Osterburg und erreicht nach 1¼ Stunden Neuhofen.

Nun geht es nach Norden bergauf, knapp vor dem Reiserhof (Reißerhof) hält man sich links und gelangt unmarkiert auf einem Feldweg nach Mauer. Gehzeit ab Neuhofen eine Dreiviertelstunde; eine weitere Viertelstunde bis zur höher gelegenen Kirche.

Zurück nach Mauer und weiter auf einem östlich des Mauerbachs verlaufenden Feldweg zur Straße und zur Pielachbrücke. Unmittelbar danach hält man sich links und bleibt bis Sitzenthal auf der Straße. Gehzeit ab der Kirche in Mauer eine Stunde.
Nach dem Schloss geht es links auf einen Fahrweg, der zum südlichen Pielachufer führt. Man erreicht eine rote Markierung, auf der man bis Haunoldstein wandert; ab Sitzenthal eine Stunde. (Bernd Orfer, derStandard.at, 28.9.2013)