Damaskus/Wien - Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zeigt sich im Streit über die bevorzugte Aufnahme von christlichen Flüchtlingen aus Syrien empört über Kritik von SPÖ und Grünen. Sie warf den beiden Parteien am Donnerstag in einer der APA übermittelten Stellungnahme vor, "die Verfolgung von Christen in Syrien kleinzureden".

SPÖ-Europaabgeordneter Hannes Swoboda hatte es zuvor im STANDARD als "inakzeptabel" bezeichnet, dass Österreich bei der Aufnahme von Syrien-Flüchtlingen Christen bevorzugen wolle. Auch die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig bezeichnete die diesbezügliche Position der ÖVP am Donnerstag in einer Aussendung als "völlig unverständlich".

"Unfassbar"

Mikl-Leitner wiederholte ihre Argumentation, dass Christen in Syrien besonders schutzbedürftig seien und aufgrund dessen bevorzugt aufgenommen werden sollen. Die Kritik an ihrer Haltung bedeute "im Umkehrschluss, dass die Verfolgung auf Grund der Religionszugehörigkeit für die SPÖ keinen Asylgrund darstellen soll". "Ich halte diese Diskussion nur mehr für unfassbar", so die Ministerin.

FPÖ will "kulturnahe Flüchtlinge" bevorzugen

Schützenhilfe erhielt die ÖVP von den Freiheitlichen. FPÖ-Europaabgeordneter Andreas Mölzer teilte per Aussendung mit, dass die Aufnahme von Christen aus Syrien "keine Willkür" sei. Es gehe dabei um die Frage, ob Österreich "kulturnahe Flüchtlinge" bevorzuge. "Und die syrischen Christen sind nun einmal kulturnäher als syrische Muslime." (APA, 5.9.2013)