Ab Freitag treffen sich bis Sonntag bei Sprachsalz wieder eine Reihe sorgsam gewählter Autoren zu den Internationalen Literaturtagen in Hall. Das Festival versteht sich nicht als Wettleseveranstaltung oder Plattform für Neuerscheinungen; die Organisatoren treibt bei der Programmierung vielmehr der eigene Lesehunger. Gelesen wird bei schönem Wetter etwa auch auf der Terrasse des Parkhotels. Und um eine möglichst breite Hörerschaft anzulocken, ist der Eintritt grundsätzlich frei.

Die Eröffnungslesung ist traditionell einem Tiroler Autor vorbehalten. Die Wahl fiel heuer auf Markus Köhle, Star der heimischen Poetry-Slam-Szene und ständiges Mitglied der Lesebühne Dogma.Chronik. Arschtritt. Er trägt aus seinem Roman Hanno brennt vor.

Aus Argentinien reist ein Shootingstar der südamerikanischen Literaturszene an. Hernán Ronsino - jüngster Roman Letzter Zug nach Buenos Aires - hat bei Sprachsalz seinen ersten Auftritt im deutschsprachigen Raum. Weiters liest u. a. Hanno Millesi aus seinem Roman Granturismo.

Ein Fokus liegt heuer auf der Lyrik, und so werden die Österreicherin Waltraud Haas, der New Yorker Alan Kaufman und die deutsch-türkische Lyrikerin Zehra Çirak erwartet. Besonders gespannt darf man wieder auf die finale Überraschungslesung sein. Der auftretende Autor bleibt bis zum Schluss ein streng gehütetes Geheimnis. In den letzten Jahren begeisterte neben Gert Jonke auch Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. (dns, DER STANDARD, 11.9.2013)