Wien - Freie Wiener Kulturschaffende haben ab Mittwoch eine neue Anlaufstelle für ihre Anfragen: Das Kulturinfoservice (KIS) bietet Unterstützung in den Bereichen Kulturveranstaltungen, Vereinsgründung und -betrieb sowie Förderungen. Das von der IG Kultur betriebene Projekt wurde von Günther Friesinger, Vorstandsmitglied der IG Kultur Wien, gemeinsam mit den Kultursprechern von SPÖ und Grüne Wien, Ernst Woller und Klaus Werner-Lobo, präsentiert.

Die Schaffung einer niederschwelligen Beratungsstelle für Künstler ist im rot-grünen Regierungsabkommen festgelegt. Auf Initiative der Grünen wurde die IG Kultur Wien mit der Umsetzung beauftragt, da die Interessensgemeinschaft der freien Kulturarbeiter auf eine 23-jährige Erfahrung in der Unterstützung ihrer Mitglieder zurückblicken kann und in der freien Szene bestens vernetzt ist. Eine jährliche Förderung im Ausmaß von 40.000 Euro pro Jahr ermöglicht die Publikation von drei Broschüren, die auch im Internet zugänglich sind, und die Betreibung einer persönlichen Beratungsstelle, die an vier Tagen pro Woche geöffnet hat.

Bei der Präsentation sagte Ernst Woller, Kultursprecher der SPÖ: "Das auch von vielen kleinen Initiativen getragene Biotop der Wiener Kultur gehört unterstützt." Er zeigte sich sehr zufrieden mit der Umsetzung des KIS. Klaus Werner-Lobo, sein grünes Pendant, betonte die Notwendigkeit, dass die freie Szene das Beratungsangebot selbst trage, da dort die oft prekäre Situation der Künstler am besten verstanden werde. Der Grünenpolitiker sieht das KIS als kleinen Schritt in Richtung einer grundlegenden Öffnung der Stadt, die auch eine wesentliche Vereinfachung der Bürokratie gerade für Kunstschaffende inkludieren sollte. Günther Friesinger, Vorstandsmitglied der IG Kultur Wien, bezeichnete das neue Service als "Pilotprojekt mit Vorbildwirkung", dessen Übernahme in andere Bundesländern oder bundesweit wünschenswert wäre. (APA, 11.9.2013)