Familie Sackbauer, wieder vereint bei der Vorstellung der neuen DVD-Staffel, die auch "Echte Wiener" inkludiert.

Foto: Regine Hendrich

Ministerin Schmied und Verleger Hoanzl bei der Präsentation.

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Wien - Das Kino begann seine inzwischen mehr als hundertjährige Geschichte als Jahrmarktsattraktion. Auf dem Gelände des Filmarchivs Augarten erinnert daran seit 1996 ein originales Wanderkinozelt. Ebendorthin hatten der Hausherr Ernst Kieninger, die Agentur Hoanzl und der Standard am Dienstagabend geladen, und zwar um einer zeitgenössischen Form der Filmrezeption zu neuem Input zu verhelfen: Fürs Heimkino stehen bald 15 weitere Veröffentlichungen bereit, die im Rahmen der gemeinsam konzipierten und seit 2006 existierenden DVD-Edition zum österreichischen Film veröffentlicht werden.

Kulturministerin Claudia Schmied (SP) erinnerte sich an ihre eindrückliche erste Begegnung mit Michael Hanekes Das weiße Band – nicht in einem Kino, sondern bei der Premiere des Films im Parlament. Internationale Aushängeschilder wie Das weiße Band und Karl Markovics' Atmen bilden die  "Bandbreite der österreichischen Produktionswirklichkeit" (Filminstitut-Chef Roland Teichmann) in der aktuellen Ergänzung der Edition ebenso ab wie heimische Publikumserfolge wie Echte Wiener - Die Sackbauer Saga und Anfang 80, Debüts wie Sebastian Meises Stillleben und Marie Kreutzers Die Vaterlosen - bis hin zur alle Zeiten überdauernden luftigen Komödie Der Prinz von Arkadien aus dem Jahr 1932 mit Liane Haid und Willi Forst.

Nicht nur diese Filmvergangenheit soll in einem nächsten Schritt nun an die digitalisierte Gegenwart angepasst und in entsprechender Form aufbereitet werden: Mit der gut eingeführten DVD-Edition im Hintergrund, die inzwischen bei 1,3 Millionen verkauften Exemplaren hält, werde man im Oktober damit beginnen, heimische Produktionen auch als Video-on-Demand im Netz anzubieten, so Verleger Georg Hoanzl.

Am 21. September kommen die fünfzehn neuen Filme aber erst einmal auf DVD in den Handel. Dazu wird an diesem Tag auch ein STANDARD-Spezial erscheinen. (Isabella Reicher, DER STANDARD, 12.9.2013)