ModeratorIn: Frank Stronach ist da - wir begrüßen ihn und die User und Userinnen.

Frank Stronach: Freue mich, dass ich heute die Möglichkeit habe mit den Leuten zu sprechen und ich freue mich auch über die Einladung des standard.at, dass ich hier sein kann.

Mr.FreshOpinion23: Herr Stronach, mit wem könnten Sie sich eine Koalition vorstellen & mit wem nicht? +Begründung bitte :)

Frank Stronach: Für mich sind die Werte wichtig, und die vier Hauptpunkte sind, keine Schulden mehr machen, ausbalanciertes Budget mit einem kleinen Überschuss und anfangen zum Schulden abzahlen. Der zweite Punkt würde sein, die Verwaltung zivilisiert mit fünf Prozent jedes Jahr zu reduzieren für fünf Jahre. Der dritte Punkt: ein einfaches Steuergesetz, wo sich jeder auskennt, und keine Schlupflöcher, keine Privilegien, und die zwei wichtigsten Punkte würden sein: Eine Firma, die zehn Prozent Steuern zahlen, und die Steuer können sie an die Arbeiter weitergeben. Die Arbeiter haben ein moralisches Recht auf einen Teil des Profites, den sie mit ihrem Fleiß miterworben haben. Firmen, die ihren Profit im Ausland investieren, zahlen die volle Steuer. Man kann die Verluste im Ausland nicht abschreiben gegenüber den Gewinnen in Österreich.

ModeratorIn: Frage per Posting: Wie erfolgreich schätzen Sie Ihre Performance in den letzten Fernsehauftritten ein? Glauben Sie, Sie haben damit viele Wählerstimmen gewonnen?

Frank Stronach: Ich glaube, die Leute verstehen, was ich sage. Und die Leute sehen mich vielleicht als letzte Chance, das System der Freunderlwirtschaft und Korruption zu ändern.

Detlev VanderHinten: Wie fühlen Sie sich vom ORF behandelt? Generell, wie würden Sie Ihr Verhältnis zu Journalisten beschreiben?

Frank Stronach: Wie immer, es gibt in allen Berufen welche, die gut sind, die mittelmäßig sind und die nicht so gut sind - wie in allen Berufen. Aber es gibt viele Medien, wo die Machterhalter die Besitzer sind, so wie der ORF. Der ORF dient der SPÖ.

Mosias007: Herr Stronach wie sehen sie das mit dem Bedingunglosen Grundeinkommen wie das die Piraten fordern?

Frank Stronach: Zurzeit sind die Grundeinkommen nicht hoch genug - das ist fast unter der Armutsgrenze. Die Grundeinkommen müssen erhöht werden. Jetzt sind es glaube ich 900, und ich glaube, es müssen mindestens 1.200 oder 1.300 sein.

nz7ndh7387 n77: KULTUR / KUNSTGuten Tag Herr Stronach - Im Rahmen der Diskussionen Beiträge für gesetzliche Krankenversicherung meinte ein Vertreter Ihrer Partei im Ö1-Mittagsjournal zum Thema Leistbarkeit für Künstler, dass"wenn jemand zB 5 Jahre zu geringes Einko

Frank Stronach: Ich weiß nicht, wer diese Aussage gemacht hat, aber ich kann selbst dazu Stellung nehmen. Ich glaube, wenn ein Künstler, sei es ein Maler, Bildhauer, Sänger, Schauspieler ..., irgendwo muss man Leistung reinbringen. Man muss vielleicht mal ein Bild verkaufen können oder eine Skulptur, die jemandem gefällt. Es würde für niemanden gut sein, wenn man keine Fortschritte macht.

ModeratorIn: Was ist mit Kunst, die den Leuten nicht gefällt?

Frank Stronach: Wenn du in ein Kaufhaus reingehst, kaufst du auch nicht, was dir nicht gefällt oder was du nicht brauchst.

Dr. Bernd Lauert: Sehr geehrter Herr Stronach, wie würden Sie als Bundeskanzler einen friedenssichernden oder friedensschaffenden Einsatz in Syrien beurteilen? Käme es für sie in Frage, österreichische Soldaten nach Syrien zu schicken?

Frank Stronach: Die Frage ist, wie viele Leute sterben jetzt täglich in Syrien. Sollte tatsächlich Giftgas verwendet werden und Tausende von Leute sterben, dann hat die demokratische Welt eine Verpflichtung, das zu beenden, so schnell wie möglich. Weil letztendlich ist Syrien ja doch eine Diktatur.

PinkiPanth: Herr Stronach was wollen Sie gegen die moderne Versklavung Unternehmen? Leihfirmen die dafür sorge, dass unsere Gehälter sich heute auf einem niedrigeren Niveau befinden als wie vor 10 Jahren.

Frank Stronach: Man kann dagegen treten, dass wir den Mindestlohn oder das Grundgehalt festlegen, damit die Leute nicht unter die Armutsgrenze kommen. Ich habe das schon vorher erwähnt, das sollten 1.200 oder 1.300 Euro sein.

Starney Binson: Herr Stronach, wie ist Ihre Meinung zum Kreuz in der Schule?

Frank Stronach: Ich glaube, dass sollen die Eltern entscheiden können in den Schulen, wo ihre Kinder zur Schule gehen. Für mich wird es wichtig sein, dass morgens, wenn die Schule anfängt, der Lehrer zu den Schülern sagt, stehen wir auf und haben wir eine kleine Gedenkpause, zwei Minuten, und denken wir alle nach im Stillen, können wir irgendetwas beitragen zu einem besseren Österreich.

Starney Binson: Was halten Sie vom laizistischen Staat?

Frank Stronach: Religion und Staat müssen getrennt sein, aber Leute müssen das Recht haben ihren Glauben praktizieren zu können.

FFluXXuSS: Herr Stronach, Sie waren in Kanada nur kurz in der Politik, sind sie da gescheitert oder was war da los?

Frank Stronach: Es ist nicht die Frage, gescheitert zu sein, es ist die Frage, für was man steht. Ich weiß es ist leichter, mit dem Wind zu fliegen und den Fluss runterzuschwimmen, aber alle müssen von Zeit zu Zeit in den Spiegel schauen und für Prinzipien stehen.

wakman: Herr Stronach, wenn Ihr TEAM STRONACH genügend Stimmen erhalten, würden Sie dann auch in den Nationalrat einziehen und als Parlamentarier aktiv an Nationalratssitzungen teilnehmen?

Frank Stronach: Ich habe schon oft erwähnt, dass ich im Parlament sitzen würde, und ich glaube, ich würde einen frischen Wind rein bringen ins Parlament.

Bratstvo i Jedinstvo: Falls Sie in die Regierung kommen, welches Ministerium werden Sie übernehmen?

Frank Stronach: Das Team Stronach hat gute Leute, die fähig sind, alle Fächer und Ministerien zu besetzen und ordentlich zu führen. Meine Stärke ist immer, ein Team aufzubauen. Unsere Grundwerte sind Wahrheit, Transparenz und Fairness.

Hans der Wedler: Sehr geehrter Herr Stronach, wie sind ihre Standpunkte zu gleichgeschlechtlicher Ehe/Partnerschaft ?

Frank Stronach: Ich sage immer: Jede Person hat das Recht, ihren eigenen Weg zum Glück zu finden, und verhindere auch nicht, dass auch andere Leute ihren Weg zum Glück finden.

Michael P.: Wenn ich Sie richtig verstehe, fordern Sie gerade 1200-1300 Euro bedingungsloses Grundeinkommen netto. 1300 Euro netto sind fast 1800 Euro brutto. Können Sie garantieren, dass in Ihren Unternehmen in Österreich niemand arbeitet, der weniger verdien

Frank Stronach: Ich bin jetzt schon drei Jahre weg von der Magna, und ich bin nicht mehr im Operativen tätig, aber ich glaube, die meisten würden mehr verdienen als 1.800 brutto.

John Balance: Sehr geehrter Herr Stronach, wie würden sie Situation des österreichischen Bundesheeres einschätzen, und welche Maßnahmen würden Sie diesbezüglich treffen? Thema Modernisierungen und Berufsheer.

Frank Stronach: Österreich braucht ein sehr effizientes Berufsbundesheer. Verstärkt durch einen Wehrdienst, der die verschiedensten Aufgaben haben würde, die im Falle von sei es Hochwasser, Waldbrände bis zur Krankenpflege und weitere Aufgaben ... die der Gesellschaft dienen würden, sollte es Katastrophen geben.

ModeratorIn: Das Bundesheer sollte für Krankenpflege eingesetzt werden?

Frank Stronach: Ja, das heißt auch, sollte es Epidemien und andere Massenkrankheiten geben, dann sollte zusätzliches Personal vorhanden sein, die mitdienen könnten, solche Katastrophen zu überbrücken.

Luke Filewalker: Hr. Stronach was ist Ihre Meinung zum Bundesheer? Soll der Zwangsdienst weiter aufrecht erhalten werden?

Frank Stronach: Der bessere Dienst würde sein, wenn es genug Freiwillige gibt, die sich verpflichten, für gewisse Zeit beim Bundesheer zu sein.

nexxxus: Die Top 5% besitzen 45% des Vermögens. Was wollen Sie tun damit dieses Marktungleichgewicht nicht zu einer größeren Kluft zwischen arm und reich führt.

Frank Stronach: Die Frage ist, wie haben die Top Fünf ihr Vermögen verdient? Ich vermute, der größte Teil dieses Vermögens wurde verdient durch Staatsaufträge und Dienste für den Staat. Und das würde sehr unfair sein, und es kann auch möglich sein, dass es auch Korruption gegeben hat, die dazu beigetragen hat zu diesem Vermögen, und das sollte untersucht werden. Ich glaube, es gibt ganz wenige Leute, die ihr Vermögen in der privaten Wirtschaft verdient haben.

anschinsan1: Sg Herr Stronach, sie sagen immer sie hätten > 100000 Arbeistplätze geschaffen ....Aber sie haben doch einen Gutteil von Firmen akquiriert, d.h. die Arbeitsplätze waren vorher schon da, auch in Österreich....Sehen Sie das anders?

Frank Stronach: Ich war verantwortlich für circa 130.000 Arbeitsplätze weltweit. Ja, wir haben auch Firmen dazugekauft, die halb im Konkurs waren, das heißt, wir haben Arbeitsplätze gerettet.

Michael P.: In wievielen Ihrer Werke gibt es einen Betriebsrat?

Frank Stronach: Ich glaube es gibt circa zehn Prozent von unseren Betrieben, die Betriebsräte haben, aber die Arbeiter in freien und geheimen Wahlen können entscheiden, ob sie Betriebsräte haben wollen oder nicht. In allen meinen Aussagen und Schriften habe ich immer erwähnt, eine Gesellschaft müsse ausbalanciert sein und Gewerkschaften oder Arbeitervertretungen spielen eine wichtige Rolle, aber wir müssen uns alle ändern - die Wirtschaft so wie die Gewerkschaften. Unsere Hauptaufgabe ist, Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen.

phil123: Sehr geehrter Herr Stronach, wie sehen Sie die Energiewende? Wie werden wir uns in Zukunft fortbewegen, Sie werden sich schon damit beschäftigt haben, während Sie Magna geleitet haben. Welche alternativen Energieen werden sich durchsetzen bzw. welch

Frank Stronach: Als ich noch die Kontrolle der Magna hatte, habe ich sehr viel investiert in Elektroautos, und wir produzieren zurzeit Elektroautos für die Autofirmen. Mein Vorschlag zusätzlich ist, wir brauchen eine kleine Spezialuniversität, wo Wissenschafter und Wirtschaftsleute zusammenarbeiten, um günstig neue Energien zu schaffen, und man muss nicht ein großer Wissenschafter sein, um festzustellen, dass Erdöl früher zu Ende gehen wird, als wir jetzt glauben. Man muss sich das vorstellen, das Erdöl, das jeden Tag benutzt wird, New York, Rom, Moskau, Tokio ist wie ein großer Fluss, der jeden Tag verbraucht wird.

Sixtus Dohostdus: Was kostet ein Apfel und ein Ei?

Frank Stronach: Wenn man es vom Bauern abholt, kostet es praktisch ganz wenig. Und auch wenn man sie vom Apfelbaum abklaubt.

schau, schau: Ganz konkret: Welche Maßnahmen würde das Team Stronach ergreifen, um das Durchschnittseinkommen in Österreich auf 20000 € zu heben (und zwar in einem Zeitraum, wo diese 20000 € den selben Gegenwert haben, wie heute)?

Frank Stronach: Es würde nicht schwierig sein, dass das Durchschnittseinkommen der Arbeiter 20.000 Euro betragen könnte. Wir müssen die Wirtschaft ankurbeln, wo die Arbeiter mitbeteiligt sind am Profit, und wir müssen die Verwaltung abbauen, und das geht eigentlich nur, wenn man eine andere Regierung hat. Die jetzige Koalition macht nur Schulden und die Verwaltung steigt jedes Jahr. Durch das jetzige System werden die Löhne immer niedriger.

Herr L: Warum wollen Sie nicht Ihren Hauptwohnsitz nach Österreich verlegen? Oder ist dieses schon geplant, sollte die Wahl positiv für Sie verlaufen?

Frank Stronach: Ich habe weltweite Aktivitäten, zum Großteil humanitäre Aktivitäten. Und ich muss mein Geld im Ausland verdienen, dass ich es hier in Österreich ausgeben kann. Ich bin ein Steuerzubringer und nicht ein Steuerflüchtling. Aber ich bin Österreicher, meine Familie lebt seit Generationen in Österreich, und ich fühle mich begnadigt, dass ich Österreich dienen kann. Und etwas dazu beitragen kann für mehr Demokratie und den Wohlstand für die Menschen zu verbessern. Ich bin hier, wenn es notwendig ist.

xhirschix: Sollte man, Ihrer Meinung nach, Asylanten mit laufendem Asylverfahren eine Arbeitsstelle ermöglichen?

Frank Stronach: Zum guten Glück, unsere Nachbarländer, besonders im Osten, sind auf dem Weg der Demokratie, und Österreich ist ein kleines Land, und wir sollen zurzeit nur Leute aufnehmen, wo ein Mangel in Wirtschaftskreisen ist, aber man muss auch ein bisschen Herz zeigen, wo es vielleicht um Familiengeschichten geht. Ja, sie sollen arbeiten dürfen, aber ich sage auch: wo ein Fachmangel ist.

ModeratorIn: Die Zeit ist um, leider konnten nicht alle Fragen beantwortet werden - wir bedanken uns bei Frank Stronach fürs Kommen und bei den UserInnen fürs Mitchatten!

Frank Stronach: Denkt nach am 29. September. Wollt ihr den alten Weg gehen, wo die letzten 50 Jahre immer das Gleiche war? SPÖ und ÖVP, immer mehr Schulden, mehr Freunderlwirtschaft, mehr Korruption, mehr Arbeitslose oder den neuen Weg in die Zukunft mit Frank Stronach, ein Wirtschaftsmann mit Herz und Hausverstand?