Foto: Sargent House

Chelsea Wolfe: Pain is Beauty (Sargent House)
Nach Anfängen als kalifornische Wiedergängerin der britischen Bluesrock-Dramaqueen PJ Harvey und zuletzt einem stimmigen Akustikalbum namens Unknown Rooms lässt Chelsea Wolfe nun auch den Laptop wummern und pochen. Darüber liegt jede Menge stimmlicher Ausdruck, der in jede Menge Hall eingebettet ist. Ein Song titelt Destruction Makes The World Burn Brighter. Harte Kost, die man aber schon ein-, zweimal gehört hat.

Nine Inch Nails: Hesitation marks  (Polydor/Universal)
"I am just a copy of a copy of a copy / Everything I say has come before." Nach den Soundtracks für The Social Network und The Girl With The Dragon Tattoo bemüht sich Schmerzensmann Trent Reznor, an alte Hochzeiten anzuschließen. Das war vor 20 Jahren und brachte den Song Hurt und das Album The Downward Spiral hervor. Reznor leidet noch immer, ist aber nun drogenfrei. Was bleibt, ist der Schmerz. Industrial, Depeche Mode, Schweinerock. Heute mit Wohlstandsbauch.

Travis: Where You Stand (Red Telephon Box)
Das siebte Album der sensiblen Brit-Pop-Helden Travis gibt sich spätsommerlich ausgeschlafen. Immer sympathischer als der Rest des Topfs - von Coldplay bis Keane -, gelingt ihnen darauf zwar kein Hit wie einst mit Sing, ein erlesen-luftiges Popalbum geht sich bei den Schotten aber immer aus. Und ein paar Seufzer gibt's gratis dazu. (schach/flu, Rondo, DER STANDARD, 13.9.2013)