"Blurred Lines", der weltweite Sommerhit mit dem einprägsamen "Hey, Hey, Hey" im Intro, war ja nie mehr als ein Witz. Das sagt zumindest sein Schöpfer Robin Thicke in Interviews. Die frauenfeindlichen Lyrics, die Frauen extrem objektivierende Formensprache im Video - alles eine große Lachnummer. Schließlich seien er und seine beiden Kumpels Pharell Williams und T.I. ja alle drei seriöse Familienväter, die sich über dieses Gepose ja wirklich nur lustig machen könnten.

Wem der Zusammenhang entgeht, steht nicht allein da. Seit der Song und das Video veröffentlicht wurden, kritisieren Feministinnen die Gewalt verherrlichenden Lyrics, in denen außerdem Vergewaltigungsmythen gestärkt werden. Die Frau, die sich ziert, aber es eigentlich - wie ein wildes Tier - ja will. Tausend mal gehört - aber im Jahr 2013?

"No men were harmed in the making of this video"

Eine äußerst witzige und kluge Neuinterpretation von "Blurred Lines" ist nun im Netz aufgetaucht: eine Gruppe von Studierenden der Universität in Aukland hat ein Video produziert, in der sich Musik und Formensprache im Video haarscharf gleichen, nur mit vertauschten Rollen und Inhalten. So einfach ist das: "if you wanna get nasty, just don't harass me".

Amanda Mariano Rozas

(freu, dieStandard.at, 13.9.2013)