Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA

Weltweit scheinen sich Hacker derzeit nur mit einer Sache zu beschäftigen: Dem neuesten Smartphone von Apple, dem iPhone 5S, das seit Freitag in den Läden liegt. Die Hacker liefern sich ein Rennen. Gewonnen hat am Ende dabei derjenige, der als erster das Sicherheitssystem des neuen Fingerabdruck-Sensors knackt.

"Es geht darum, ein Problem zu lösen, bevor es ein Problem wird"

Und das ist wohl auch im Sinne des US-Konzerns. "Es geht darum, ein Problem zu lösen, bevor es ein Problem wird", sagt Arturas Rosenbacher von der Investmentgesellschaft IO Capital. Die intelligentesten Köpfe würden nun daran arbeiten, Apple bei der Erkennung von Fehlern zu helfen. Für den Konzern sei dies wichtig, schließlich werbe er damit, dass der Fingerabdruck-Scanner die Daten der Kunden sicherer mache. "Ich warte nur darauf, dass ich das Gerät in meinen Händen halte. Ich werde die ganze Nacht wach bleiben, um den Sensor zu knacken", kündigte Hacker David Kennedy an, der einmal als Cyber-Analyst für die US-Marine gearbeitet hat.

13.000 Dollar in bar auch diverse Alkoholika, Bücher, einen nicht näher genannten Betrag der Online-Währung Bitcoin

Nicht allein der sportliche Ehrgeiz treibt die Hacker an: Wer als Gewinner aus dem Wettbewerb hervorgeht, erhält neben 13.000 Dollar in bar auch diverse Alkoholika, Bücher, einen nicht näher genannten Betrag der Online-Währung Bitcoin sowie weitere Preise. Dabei fiel der Startschuss nicht erst am Freitag, als neben der Luxusvariante 5S noch das günstigere Modell 5C in den Handel kam. Viele Hacker laufen sich bereits seit Mittwoch warm, als das neue Betriebssystem iOS 7 auf den Markt kam.

Erste Probleme

Der 36-jährige Soldat Jose Rodriguez entdeckte laut Forbes.com dabei ein erstes Sicherheitsproblem. Apple kündigte umgehend an, dies zu beheben. Damit ist der Konzern nicht allein: Auch Google, Samsung Electronics und Microsoft standen in der Vergangenheit im Mittelpunkt der Computerfreaks. Meist haben die Großkonzerne Glück gehabt und die "guten" Hacker waren schneller, als diejenigen, die kriminellen Profit aus ihrem Hacker-Erfolg schlagen wollten. Im Gegensatz zu denen mit böser Absicht unterrichten die sogenannten "White Hats" die Firmen über ihre Entdeckung, damit diese den Fehler beheben können.

Riesenschritt beim Gebrauch der Biometrie in der Verbraucherelektronik

Sicherheitsexperten sorgen sich vor allem um die Auswirkungen, die es haben könnte, dass der Fingerabdruck-Scanner Zugriff auf sensible Daten auf dem Handy gibt und auch mobile Einkäufe ermöglicht. Per Daumendruck kann das 5S entsperrt oder eben iTunes aktiviert werden. Dies gilt als Riesenschritt beim Gebrauch der Biometrie in der Verbraucherelektronik.

Laut des in der Hackergemeinde sehr bekannten Sicherheitsingenieurs Charlie Miller könnten Hacker wie Kennedy weniger als zwei Wochen benötigen, um die Sperre zu knacken. Allerdings betonen Experten eben auch, dass bisher nichts darauf hindeutet, dass Apple mit ernsthaften Problemen bei dem neuen Scanner rechnen muss. Tester schwärmten zuletzt bereits von der Nutzerfreundlichkeit und Verlässlichkeit.

Eine der weitesten entwickelte Hardware und Software

Der Sensor aus Saphirglas ist in die Schaltfläche auf dem iPhone integriert und registriert den Nutzer anhand seines Fingerabdrucks. Die Daten dafür werden verschlüsselt und auf dem A7-Prozessorchip hinterlegt. Die Informationen werden an keinen Server weitergeleitet, auch nicht an den externen Datenspeicher von Apple, die iCloud. Dan Riccio von Apple versicherte: "Es handelt sich bei TouchID um eine der weitesten entwickelte Hardware und Software, die man in ein Gerät packen kann." (APA, 20.9. 2013)