Wien - Ursula Ucicky, die 93-jährige Witwe nach Gustav Ucicky, brachte ihre Klimt-Werke, vier Gemälde und zehn Zeichnungen, als "unveräußerlichen Kernbestand" in eine Klimt-Privatstiftung ein. Dies berichtete derStandard.at am Montag als erstes Medium. Am Dienstag präsentierte Peter Weinhäupl, der Vorstandsvorsitzende auf Lebenszeit, die Stiftung.

Zu den vier Gemälden gehört auch das bedeutendste Werk aus Klimts Spätphase, das unvollendet gebliebene Bild Die Braut. Es befindet sich seit 1961 als Leihgabe im Belvedere. Weinhäupl versicherte, dass es gegenwärtig keinen Grund gebe, das Bild "abzuziehen". Belvedere-Direktorin Agnes Husslein ist dennoch verärgert. Der Filmregisseur Gustav Ucicky hatte dem Museum fünf Klimts geschenkt, die Witwe habe versichert, dass die Braut im Belvedere bleibe. "Es ist hier der Öffentlichkeit zugänglich, wir haben den größten Klimt-Bestand und ein hervorragendes Research Center." Husslein ist es unverständlich, warum Ucicky eine Stiftung gründete - "wenn nicht andere Gründe dahinterstecken". Neben Weinhäupl sitzen dessen Lebensgefährtin und sein Bruder im Vorstand der Stiftung.

Zum Kernbestand gehört auch das Bildnis Gertrud Loew, auf das Anthony Felsövany Ansprüche erhebt. Weinhäupl stellt eine faire Lösung in Aussicht. Noch vor der Gründung der Stiftung kam es, wie der Standard exklusiv berichtete, zur Privatrestitution von Wasserschlangen II, das einst der Familie Steiner gehört hatte. Sotheby's verkaufte es um angeblich 120 Millionen Dollar netto. (trenk, DER STANDARD, 25.9.2013)