Wien - Zurückhaltend im Hinblick auf Neueinstellungen gibt sich der österreichische Mittelstand. Aktuell wollen 16 Prozent der Befragten im kommenden Halbjahr neue Jobs schaffen, allerdings planen gleichzeitig zwöf Prozent der Mittelständler Mitarbeiter abzubauen, wie es in einer Studie des Beratungsunternehmens EY heißt. Befragt wurden 900 mittelständische Unternehmen in Österreich. Immerhin: es entstehen mehr Jobs als wegfallen.

Österreichweit zeichne sich ein leichtes West-/Ostgefälle ab, meint EY in einer Presseaussendung: "Im optimistischsten Bundesland Vorarlberg planen 27 Prozent der Mittelständler ihre Mitarbeiterzahl zu erhöhen, im Burgenland hingegen plant jedes fünfte Unternehmen einen Mitarbeiterabbau."

Fachkräftemangel als Problem

Ein echtes Problem für Österreichs Mittelstand sei der Fachkräftemangel. Fast drei von vier Befragten geben an, dass es ihnen schwer fällt, geeignete neue Mitarbeiter zu finden: "Der größte Mangel an Fachkräften herrscht in der Bau- und Energiebranche, dort klagen 80 Prozent der Firmen, dass sie schwer qualifiziertes Personal finden. Die meisten Fachkräfte fehlen branchenübergreifend im Vertrieb und Kundendienst – 48 Prozent der Befragten geben an, in diesem Bereich einen besonders hohen Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern zu haben. Schwer fällt die Personalsuche den Unternehmen auch im technischen Bereich, vor allem in der Produktion (37 Prozent) und in leitenden Positionen (24 Prozent). Das zieht finanzielle Folgen nach sich: Mehr als jeder zweite Mittelständler (53 Prozent) gibt an, künftig Umsatzeinbußen durch den Fachkräftemangel zu erwarten. Immerhin jeder neunte Befragte geht sogar von erheblichen Einbußen über 5 Prozent des Umsatzes aus", so EY.

Investitionen in eigene Mitarbeiter

Den Fachkräftemangel kompensieren sollen am ehesten Fortbildungsangebote zur Bindung bestehender Mitarbeiter (53 Prozent). Im Vergleich dazu geben 42 Prozent an, dem Fachkräftemangel durch verstärkte Investitionen in neue Mitarbeiter zu begegnen. Nur jeder fünfte Mittelständler sucht außerhalb Österreichs nach Fachkräften. (red, derStandard.at, 26.9.2013)