Spätabends am Samstag im Fluc legen Fuckhead ihre schön verzierte Haut frei und machen Musik.

Foto: Österlin

Als Festival der kleinen Bühnen füllt das Waves-Festival seit drei Jahren eine Nische. Der viertägige Konzert- und DJ-Reigen widmet sich entdeckenswerter junger Musik und ist um Überwindung ­innereuropäischer Kul­turgrenzen bemüht. Als ­sogenanntes Showcase-Fes­tival konzipiert, setzt es auf Länderschwer­punkte.

Geneigte Besucher stellt es vor die Herausforderung des Rosinenpickens – ­Waves bespielt ein gutes Dutzend Wiener Locations wie Fluc, Flex, Odeon, MS Schlögen oder die ­Urania gleichzeitig – und neigt ­damit zur Abbildung der sich verändernden Kon­servenmusik-Hörgewohnheiten in Bühnenform.

Musik als inflationäres Gut, das immer und überall zu konsumieren ist – ein Festival wie eine mit Audiofiles vollgestopfte Festplatte oder wie ein nicht enden wollender Shoppingnachmittag in der Mariahilfer Straße. Viel hilft viel. Dabei erzeugt der Festivalsog eine Dynamik, die dem Publikum zu taugen scheint: reinhören und weiterziehen.

Belgien und Slowenien bilden heuer den Länderschwerpunkt, der sich allerdings wie bereits in den vergangenen Jahren in der Fülle des Programms ein wenig undeutlich zeigt. Wobei sich Waves sym­pathischerweise immer wieder Off-Orte in Nachbarschaft der alteinge­sessenen Schau- und Spielplätze sucht und bespielt. Etwa eine Schlagzeugschule ­namens Beatboxx in der Leopoldstädter Tempel­gasse oder der Projektraum Viktor Bucher in der ­Praterstraße. (lux, DER STANDARD, 4.10.2013)