Christa Pölzlbauer: "Die vielen Nichtwählerinnen wären mit klaren Worten abholbar gewesen."

Foto: Österreichischer Frauenring

Wien – Frauenpolitik war im Wahlkampf kein Thema (dieStandard.at berichtete). Damit wären allerdings einige WählerInnenstimmen verlorengegangen: "Die vielen Nichtwählerinnen wären mit klaren Worten abholbar gewesen. Sie hätten mehr Angebote seitens der Politik gebraucht. Ihre Lebensrealität spielt offenbar in der von Männern dominierten Politik keine Rolle", so Christa Pölzlbauer, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings (ÖFR), in einer Aussendung.

Frauenpolitik auf die Agenda

Auch bei den derzeitigen Parteiengesprächen und bei personellen und "strategischen Plankastenspielen" käme Frauenpolitik und auch das Wählerinnenverhalten nicht vor. Daher fordert der Frauenring nun, Frauenpolitik endlich wieder auf die Agenda zu setzen. Bereits bei den Regierungsverhandlungen sollen Frauenquoten und die nicht kleiner werdende Einkommensschere (derzeit bei 23,2 Prozent) thematisiert werden.

Zudem fordert der Frauenring ein selbstständiges und ausreichend mit finanziellen sowie personellen Ressourcen ausgestattetes Frauenministerium.

"Die etablierten Parteien betreiben momentan vor allem Politik von Männern für Männer", kritisiert Christa Pölzlbauer, "die Außerachtlassung der politischen Anliegen der weiblichen Bevölkerungsmehrheit ist jedoch schlichtweg undemokratisch". (red, dieStandard.at, 11.10.2013)