In den Neubau der Anton-Bruckner-Privatuniversität soll bis zum Frühjahr 2014 schrittweise die Musik einziehen.

Foto: Michael Hierner

Linz – Auf dem Gebiet der Musik wächst Linz derzeit über sich hin­aus. Der musikalische Höhenflug hat aber nicht unbedingt nur ­etwas mit instrumentalen Spit­zenleistungen zu tun, vielmehr schwingen die Architekten in Linz verstärkt den Taktstock.

Entscheidung für Campus-Uni

Nach der Fertigstellung des Linzer Musiktheaters im Mai konzentriert sich der Musikstättenausbau in der Stahlstadt am Fuße des Pöstlingberges. Dort entsteht auf einer Fläche von 16.700 Qua­dratmetern der Neubau der Anton-Bruckner-Privatuniversität. Was den Standort betrifft, sind dem Spatenstich im Mai des Vorjahres lange Verhandlungen vorangegangen: Neben dem Areal des ehe­maligen Frachtenbahnhofs wurde lange auch über eine bauliche Erweiterung des alten Standorts in Urfahr nachgedacht.

Mit dem Neubau auf den Linzer Hagengründen ist eine Entscheidung für eine Campus-Uni gefallen, die ähnlich wie die Johannes-Kepler-Universität außerhalb des Stadtzentrums liegt. Die Gefahr, sich auf der grünen Wiese harmonisch in die Anonymität zu fiedeln, besteht aber allein schon aufgrund der markanten Architektur des rund 42,9 Millionen teuren Uni-Neubaus nicht.

Instrumenten-Bau

Das neue Gebäude soll – so sieht es der Plan der Architekten Matthias Seyfert, Susanne Seyfert und Dietmar Moser vom Linzer Architekturbüro 1 vor – von innen und außen als Haus der Musik erkennbar sein. Grundriss und Fassade sollen deshalb, dank geschwun­gener Form und Lamellenfassade, an ein Musikinstrument erinnern. Und schon der Rohbau lässt mit steil abfallenden Außenwänden die künftige Schräge des Musentempels erahnen. 100 Unterrichts- und Vortragsräume, ein großer Konzertsaal mit über 300 Sitzplätzen, eine Freilichtbühne und ein öffentlich zugängliches Restaurant sind vorgesehen. Die Fertigstellung des Bruckner-Uni-Neubaus ist für Juni 2015 geplant. (mro, DER STANDARD, 12.10.2013)