Linz - Es geht weiter bergauf mit den Preisen, das geht aus dem aktuellen Immobilienpreisspiegel für Österreich hervor. Vor allem "dass sich die gewerblich genutzten Immobilien erholen, was auch für ein verbessertes wirtschaftliches Klima spricht", freut Thomas Malloth, Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer (WK) Österreich. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Oberösterreich.

Im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern sind die Preise im Land ob der Enns für Betriebsgrundstücke insgesamt um 0,41 Prozent auf durchschnittlich 60 Euro pro Quadratmeter zurückgegangen. Die Mieten für Geschäftslokale sind entgegen dem Bundestrend in Oberösterreich um 1,55 Prozent gefallen. Und auch auf dem Büromarkt bewegt sich wenig.

Steigende Preise im Zentralraum

"Der Büro- und Gewerbeimmobilienmarkt in Oberösterreich zeigt sich sehr ambivalent", erklärt Michaela Nimmervoll, Fachgruppen-Obfrau der Immobilientreuhänder in der WK Oberösterreich. Der tendenzielle Preisverfall treffe vor allem Toplagen in ganz Oberösterreich, wobei in einzelnen Bezirken, wie etwa Braunau oder Schärding, sogar ein Preisrückgang von bis zu 19 Prozent zu verzeichnen sei. Im Stadtgebiet von Linz und im Zentralraum hingegen entstehen neue Geschäftsflächen, die von der beschriebenen Entwicklung nicht betroffen sind.

Nichts bewegt sich auch auf dem Büromarkt, die Preise stagnieren, nur in den Bezirken Kirchdorf an der Krems, Rohrbach und Steyr/Stadt bewegten sich die Mieten für Büros in sehr guten Lagen um 7,7 Prozent nach oben. In allen anderen Bezirken fielen sie jedoch um bis zu zehn Prozent.

Verteuerung der Grundstücke entlang von Autobahnen

Auch die Preisrückgänge bei Grundstücken für Betriebsansiedlungen selbst in guten Lagen einzelner Bezirke spiegeln die Zurückhaltung bei Expansionen wider. Grund sei laut Nimmervoll nach wie vor die anhaltend gedrückte (Wirtschafts-)Stimmung in Oberösterreich. Nur entlang von Autobahnen und Schnellstraßen wie in den Gemeindegebieten von Traun, Allhaming, Vorchdorf, Seewalchen, Wels und Steyr seien Betriebsansiedlungen ungebrochen hoch. Dementsprechend steigt dort auch der Wert dieser Grundstücke. Wegen ihrer besonders guten Lage betrage der Preisanstieg laut Immobilienpreisspiegel bis zu 16 Prozent.

Ebenso begehrt sind Grundstücke für Industrie-, Gewerbe- und Großhandelsbetriebe in Linz. Allerdings gibt es "durch fehlende Widmungen kaum mehr Flächen für Neuansiedlungen", beobachtet Nimmervoll. (ker, DER STANDARD, 12.10.2013)