Egal, wie viele Knöpfe an dem Sakko sind, geschlossen wird nur einer.

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Es ist heute an der Zeit, über Knöpfe nachzudenken. Das machen die meisten Männer öfters, als ihnen lieb ist. Was die Knöpfe am Hosentürl anbelangt, ist die Sache einfach: Die gehören geschlossen - zumindest im öffentlichen Raum. Was die Knöpfe an den Hemdsärmeln betrifft, ist die Sache verzwickter. Da stehen viele drauf, sie offen zu lassen - das schaut aber schnell ein bisschen geckig aus. Was aber die Knöpfe am Sakko anbelangt, da sind die meisten ratlos - und fühlen sich schnell selbst wie ein Knopf.

Offen oder geschlossen

Im Magazin Icon hat man in der jüngsten Ausgabe deswegen einen guten Ratschlag parat: "Egal, wie viele Knöpfe an dem Sakko sind, geschlossen wird nur einer." Das hört sich gut an und ist von einer Komplexität, die für die meisten Männer nachvollziehbar sein sollte. Das Problem sind aber die Bilder, die bei dem Artikel dabeistehen. Da ist ein Dreiknopfsakko - und alle Knöpfe sind geschlossen. Da ist ein Doppelreiher - und alle Knöpfe sind offen. Und da sind zwei Zweiknopfsakkos - und einmal sind beide Knöpfe zu, und einmal ist einer offen. Das verliert selbst der größte Knopfauskenner den Überblick.

Knöpfe am Sakkoärmel

Doch damit nicht genug: Es gibt nämlich auch noch die Knöpfe am Sakkoärmel. Da galt die Regel, dass man ein gutes Sakko daran erkenne, dass diese aufknöpfbar sind. Heute sind das fast alle. Und der letzte Knopf am Ärmel musste offen bleiben. Dieser ist mittlerweile aber immer wieder geschlossen.

Männer haben es wirklich nicht leicht. Die Sache mit den Knöpfen gibt ihnen aber den Rest. (Stephan Hilpold, Rondo, DER STANDARD, 18.10.2013)

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