Bilder der Abwesenheit und Leere: Still aus Julia Hartigs Film "Fata".

Foto: Julia Hartig

Linz - Wie schon im letzten Jahr gilt auch heuer die Prämisse, nur Kunst zu zeigen, die in den letzten zehn Jahren entstanden ist. Nach Jahren betrachtet also "junge Kunst", inhaltlich und stilistisch findet sich viel Bekanntes: Wolfgang Stifter (Galerie Thiele / Galerie Schloss Puchheim) oder Gunter Damisch, dessen Arbeiten Margund Lössl (Galerie 422) gemeinsam mit jenen von Anna Stangl oder Lena Göbel nach Linz bringt.

Zeichnung und Malerei sind auch heuer vorherrschend, wenngleich einige Galeristen Kunstschaffende zeigen, die den Bildbegriff erweitern, reflektieren oder zumindest auf seine Gültigkeit hin untersuchen: Siebdrucke von Monika Pichler (Galerie Thiele), performative Malerei von Isa Stein, keramische Skulpturen von Franz Josef Altenburg (beide Galerie Schloss Parz) oder Hannes Langeder (Hofkabinett). Die Galerie Brunnhofer zeigt mit Bildhauer Thomas Kühnapfel einen Künstler, der vorwiegend im öffentlichen Raum arbeitet. Brunnhofer ist mit Thomas Mark (artmark, Wien und Spital/Pyhrn), der den Bildhauer Robert Schad im Programm hat, damit einer der wenigen Galeristen, die über den Bildbegriff hinausweisen.

Auf Marks Initiative wird heuer auf der Kunstmesse zu "Kunst im öffentlichen Raum" diskutiert, u. a. mit Robert Schad und der Künstlerin und Kuratorin Dagmar Höss. Schad führt außerdem während der Messe durch eine Ausstellung seiner Stahlskulpturen im öffentlichen Raum. Nicht allein das stehende oder hängende, sondern das bewegte Bild hinterfragen die Gäste: Experimentalfilmer Siegfried A. Fruhauf zeigt Filme von Studierenden der Studienrichtung Experimentelle Gestaltung (Kunstuniversität Linz). Julia Hartig zeigt mit Fata etwa einen Film, der sich mit den Themen Kindheit, Leere und abwesende Väter beschäftigt, Jens Höffken schafft mit Suhrkamp eine skurrile Hommage. (Wiltrud Hackl, DER STANDARD, 19.10.2013)