Objekte oder Leinwände? Blick in die Ausstellung "next to perplexed you" in der Galerie Janda.

Foto: K. Vyhnalek

Wien - Auch wenn man sie in Ausstellungen immer wieder gern zitiert - mit Malerei hatte die Schriftstellerin Virginia Woolf bislang nicht viel zu tun. Nun ist sie wichtige Patin der Malereiausstellung in der Galerie Janda geworden.

Auf einem Regal hat der in Berlin lebende Autor und Kurator Jan Verwoert Ausgaben jener Bücher von Woolf versammelt, deren Umschläge ihre Schwester gestaltet hat: Vanessa Bell war eine Malerin und ähnlich wie Woolf sowohl in der Kunst als auch im Leben an Experimenten interessiert.

In der Ausstellung next to perplexed you erzählen die spielerisch-humorvollen Coverentwürfe von Bell zum einen von einer Malereitradition jenseits des Kanons; zum anderen hat man mit Bezug auf die Bücher das Nebeneinander von Medien, Formaten und Tätigkeiten (wie Malen und Schreiben) ins Zentrum gestellt.

Betritt man die Galerie, sind es vor allem die Fliesen von Lucy Stein, die in dem White Cube einen ganz eigenen, sinnlichen Raum aufmachen: Sie sind mit fragilen Ornamenten, Gesichtern und Tieren bemalt und schließen die Galeriewände wie Sockelleisten ab.

Gleichzeitig finden in diesem von Stein kreierten "room of one's own" (Virginia Woolf) auch die formalen Experimente von Magni Borgehed ihren Platz: Als Bildträger dienen dem schwedischen Künstler unter anderem Ziegelsteine, ein Stück von einem Tanzboden oder auch eine Bowlingkugel, die der Künstler zwischen ihrem Bild- und Objektstatus hin- und herschiebt.

Für einen außergewöhnlichen Ausblick hat im "häuslichen" Ambiente zudem die Malerin Malin Gabriella Nordin gesorgt: Es handelt sich dabei um unförmige, mit bunten Farben bemalte Platten, mit denen sie ihre seltsam vertrauten Landschaftskulissen kreiert. Damit wird jenseits der üblichen Grabenkämpfe (etwa zwischen abstrakt und figurativ) doch überraschend viel Malerisches in der Ausstellung präsentiert. Erst am Ende des Rundgangs kommt schließlich noch Prosa ins Spiel: Sie ist Teil der Installation In the Shadow of the Hand von Sarah Forrest und Virginia Hutchison. Darin tauschen sich diese über jene Bleiobjekte aus, die später für die Buchstaben ihrer Texte wieder eingeschmolzen wurden. (Christa Benzer, DER STANDARD, 24.10.2013)