Bild nicht mehr verfügbar.

Experten drängen auf weitere Reformen im Pensionssystem.

Foto: reuters/CHARLES PLATIAU

Wien - Experten drängen auf weitere Reformen im Pensionssystem: Der deutsche Pensionsexperte Bert Rürup kritisierte bei einer Podiumsdiskussion des Instituts für Höhere Studien (IHS) in Kooperation mit der Wirtschaftskammer am Donnerstag die unterschiedlichen Antrittsalter von Männern und Frauen und empfahl die Anhebung nicht nur des faktischen, sondern auch des gesetzlichen Pensionsantrittsalters. IHS-Direktor Christian Keuschnigg sprach sich für ein betragsorientiertes Pensionssystem aus.

Das bestehende Umlageverfahren verteile "unsystematisch und intransparent" um, meinte Keuschnigg. Das Pensionssystem sei "ungeeignet für Umverteilung", diese müsse bereits über Steuer- und Transferleistungen in der Haupterwerbsphase geschehen. Keuschnigg lobte die Einführung des Pensionskontos, das die Transparenz verstärke. Keuschnigg empfahl aber vor allem die Anpassung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters an die steigende Lebenserwartung.

Davon will ÖGB-Präsident Erich Foglar nichts wissen. Anlässlich des Bundesvorstands erklärte er, dass eine Erhöhung des gesetzlichen Pensionsalters nur bewirken würde, dass die meisten Arbeitnehmer aus der Arbeitslosigkeit in die Pension wechseln würden. Von Foglar befürwortet wird dagegen ein Bonus-Malus-System, das Unternehmer belohnt beziehungsweise bestraft - je nachdem, wie viele ältere Arbeitnehmer sie beschäftigen. Neuerlich sprach sich der ÖGB für eine Erbschaftssteuer aus. (cs, APA, DER STANDARD, 25.10.2013)