Mit der Formel 1 verhält es sich wie mit dem einschlägigen Getränkemarkt: Erst kommt Red Bull und dann lange nichts. Während aber die Dominanz der Dosen dem Durst der Verbraucher keinen Abbruch tut – der Absatz von und also der Umsatz mit Mateschitz-Erfrischungen steigt Jahr für Jahr –, ist die Dominanz des Gefährts dem weltweiten Interesse an der Raserei doch eher abträglich. Fest steht, dass die TV-Zahlen im Vorjahr, als der Deutsche Sebastian Vettel den dritten Weltmeistertitel en suite holte, ebenso gesunken sind wie da und dort die Zuseherzahlen an den Strecken.

Gesamtergebnisse für die am Sonntag neuerlich zugunsten Vettels entschiedene Saison gibt es noch nicht. Es stehen ja noch drei Rennen aus, deren Spannung sich vor allem aus den Fragen schöpfen wird, wer schwer geschlagener Vizeweltmeister wird und ob Mercedes oder Ferrari die – im Verhältnis zum RB9-Boliden – bessere Fehlkonstruktion auf Räder gestellt hat. So oder so eine bittere Pille für zwei sonst bestens beleumundete Autobauer.

Die Versäumnisse der Konkurrenz sind dem englisch-österreichischen Rennstall Red Bull Racing ebenso wenig anzulasten wie Vettel, dass er nicht so ein lässiger Typ ist, wie zum Beispiel James Hunt selig einer war. Über die fahrerischen Qualitäten des 26-Jährigen richten die Experten eindeutig. Viele Fehler hat sich Vettel geschäftsschädigenderweise 2013 nicht geleistet. (Sigi Lützow, DER STANDARD, 28.10.2013)