Michael Hofsäss (l.) und Helmut Hanusch (r.) mit FH-Lektorin Johanna Grüblbauer beim Forum Media Planung.

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Der österreichische Mediaserver scharrt in den Startlöchern. Das Medienforschungs-Tool, das alle Mediengattungen gemeinsam erheben und messbar machen soll, befindet sich in der Endphase der ersten Pilotstudie, einen Einblick in die Ergebnisse vermied Vereinspräsident Helmut Hanusch aber bei der am Montag stattfindenden Veranstaltung des "Forum Media Planung" im AZW, weil das "unverantwortlich" wäre. 

Die erste Präsentation wird es im März 2014 geben. Anschließend werden die Daten von der technischen Kommission ausgewertet und in einen Fragenkatalog umgewandelt, der alle Satellitenstudien miteinbezieht. Der Preis des Projekts beläuft sich auf zwei Millionen Euro, zur endgültigen Umsetzung müssen Fristen- und Finanzierungsfristen beachtet werden. Das Projekt sei "sehr teuer", betonte Hanusch, jedoch würden die Werbekunden daraus ein übersichtliches Bild zur Mediaplanung gewinnen und die teilnehmenden Medien könnten durch die Analyse der Überschneidungen nicht nur im Werbebereich sondern auch in der Contentproduktion an den Schrauben drehen.

Zeitprobleme

Neben der Methodik der Fusion der unterschiedlich erhobenen Daten, trat in der Diskussion ein bisher selten angesprochenes Problem ins Rampenlicht. Bei den Umfragen scheitert es oft an einem modernen Problem: Die Menschen haben zu wenig Zeit. Face-to-Face-Befragungen würde es inzwischen kaum mehr geben, erklärte Hanusch, weil die Aufmerksamkeitsdauer gesunken sei. So wurde bei Telefon- und Onlinebefragungen eine Frist von zwanzig Minuten ermittelt, länger würden sich die Menschen nicht mehr Zeit nehmen. Bei der Pilotstudie wurden auch Erhebungen über Handy getestet, das im Stundenrhythmus Fragen zum Medienverhalten an die Teilnehmer der Testgruppe schickt.

Pitch in Deutschland entschieden

Eine interessante Ankündigung machte Michael Hofsäss, Mitglied der technischen Kommission der AG.MA und langjähriger Experte zu Media-Studien. Er erzählte, dass sich die deutsche Fusionsstudie in einem vergleichbaren Stadium befinde wie die österreichische, allerdings habe man sich dort schon bereits für einen Fusionsanbieter entschieden. Das Ergebnis könne er noch nicht verkünden, jedoch vermute er, dass auch seine österreichischen Kollegen eine ähnliche Wahl treffen würden. Den Pitch bestritten die Unternehmen ISPA und anchordata.

Fahrplan

Alles in allem wurde der Fahrplan wie folgt festgelegt: Im März 2014 wird die Studie präsentiert, danach Ausarbeitung durch den Technikausschuss und am 1. Juli 2014 soll der Mediaserver ins Feld gehen. Die Hauptmotivation für das Projekt liegt laut Hanusch nicht allein in der Vergleichbarkeit der verschiedenen Mediengattungen, sondern vor allem in dem menschlichen Grundimpuls einfach mehr zu wissen. (tara, derStandard.at, 5.11.2013)