Salzburg/Wien - Das Salzburger Domkapitel hat den vatikanischen Dreiervorschlag (Terna, Anm.) für die Wahl des neuen Erzbischofs von Salzburg erhalten. Der Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, habe das versiegelte Kuvert mit den Namen von drei Kandidaten für den Salzburger Bischofssitz am Dienstagabend dem Domdechant, Hans Walter Vavrovsky, im Beisein der Domkapitulare überreicht, berichtete Kathpress.

Der Apostolische Administrator der Erzdiözese, Alois Kothgasser, habe dies beim anschließenden Empfang vor den Mitgliedern der Bischofskonferenz und des Salzburger Domkapitels sowie zahlreichen Repräsentanten aus Kirche, Politik und Gesellschaft bekannt gegeben, hieß es weiter.

90 Tage Zeit für Bischofswahl

Das Domkapitel hat nun 90 Tage Zeit, um den Erzbischof zu wählen. Das Wahlergebnis wird anschließend Erzbischof Zurbriggen übermittelt. Der Papst muss dann die Wahl bestätigen. Zeitgleich wird die österreichische Bundesregierung informiert. Sie hat dann 14 Tage Zeit, um zum Wahlergebnis Stellung zu nehmen.

Salzburg genießt einen Sonderstatus innerhalb der Kirche: Während der Papst in der Regel freie Hand bei der Bestellung von Bischöfen hat, liegt in der Erzdiözese Salzburg kirchenrechtlich eine Sonderfall vor: Das Salzburger Domkapitel, das aus zwölf Priestern besteht, hat das Recht, aus einem von Rom vorgelegten Dreiervorschlag den künftigen Erzbischof in geheimer Abstimmung zu wählen.

Strengste Geheimhaltung

Im Gespräch mit "Kathpress" habe Vavrovsky keine weiteren Auskünfte hinsichtlich der bevorstehenden Wahl des neuen Erzbischofs geben wollen. Sowohl der Termin der Wahl wie auch die Wahl selbst würden strengster Geheimhaltung unterliegen. Man werde sich aber jedenfalls um eine rasche Wahl bemühen, so Vavrovsky, der die Wahl leiten wird.

Der Übergabe der vatikanischen Terna war am Montag die Annahme des Rücktritts von Erzbischof Alois Kothgasser durch Papst Franziskus vorausgegangen. Kothgasser, der sich im 11. Amtsjahr als Erzbischof befand, wird die Erzdiözese nun bis zum Amtsantritt seines Nachfolgers als Apostolischer Administrator leiten. Er darf in dieser Funktion allerdings keine weitreichenden Entscheidungen treffen. Der Erzbischof hatte im April 2012 und damit kurz vor Erreichung der Altersgrenze seinen Rücktritt eingereicht. Am 29. Mai 2012 wurde Kothgasser 75 Jahre alt. (APA, 6.11.2013)