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Tor wird nicht nur von Sicherheitsexperten, sondern mittlerweile auch von durchschnittlichen Nutzern und Journalisten empfohlen

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Die britische Zeitung "The Guardian" hat nun als eine der wenigen klassischen Medien weltweit seinen Lesern gezeigt, was das Privatsphäre-Tool Tor genau ist. Die britische Regierung hat die  Zeitung zuvor laut Chefredakteur Alan Rusbridger mehrmals versucht einzuschüchtern, nachdem Journalist Glenn Greenwald interne Dokumente des US-amerikanischen Geheimdienstes NSA publiziert und kommentiert hat.

Kritik an Tor

Tech-Medien haben in der Vergangenheit mehrmals darüber berichtet, welche Mittel es gibt, online keine Spuren zu hinterlassen. Für die britische Zeitung ist dieser Schritt jedoch ungewöhnlich, wenn auch nicht überraschend. Zwar geht der Guardian nicht auf eine genaue Anleitung ein, zeigt aber auf, was das Tool ermöglicht und wie es entwickelt wurde. Dabei schreibt Autor Stuart Dredge, dass das anonyme Netzwerk Tor in den letzten Monaten auch immer wieder kritisiert wurde. Der Fokus lag dabei immer wieder auf der Gefährlichkeit des „dunklen Webs" und dass dieses vornehmlich von Pädophilen, Drogendealern und Waffenhändlern genutzt werde.

Vier Millionen Nutzer

Die NSA soll einigen Berichten zufolge auch daran interessiert sein, die Sicherheit von Tor zu knacken und deren oberstes Prinzip – die Anonymität – zu untergraben. Doch gerade dieses Prinzip ist für Tor so wichtig und wird deshalb von Journalisten, Aktivisten, Whistleblowern und Unternehmen verwendet. Tor hat angeblich vier Millionen Nutzer weltweit – und das täglich.

Geschichte

Die Technologie dahinter wurde zu einem großen Teil von der US Navy entwickelt und hat auch finanzielle Unterstützung von der US-Regierung erhalten. Aber auch die Electronic Frontier Foundation, die Knight Foundation und die Swedish International Development Cooperation Agency haben das Projekt unterstützt.

Immer wieder raten Sicherheitsexperten dazu, Tor als wichtigsten Schritt für anonymes Surfen anzudenken, um sich vor der Spionage der NSA zu schützen. Auch wenn der durchschnittliche Internetnutzer damit wohl eher wenig anfangen kann, ist die Information, die die Zeitung seinen Lesern bietet, eine wichtige und zeigt, dass das Thema eine breite Masse betrifft. (red, derStandard.at, 7.11.2013)