Eröffnet wird Klezmore am Samstag im Porgy & Bess mit dem neu gegründeten Vienna Klezmore Orchestra.

Foto: Berghaus

Wien - Am Anfang, also 2004, wollte Friedl Preisl überprüfen, "welchen Stellenwert jüdische Musik und Kultur in Wien haben". Und zugleich die Klezmer-Szene öffnen für Begegnungen mit dem Heute, mit Musiken aus allen Richtungen, so wie dies etwa die New Yorker Klezmatics vorexerziert hatten.

"Ich wollte bekannte und unbekannte Bands, Juden und Nichtjuden. Es sollte ein offenes Musik-Event sein", so Preisl, der damals bereits mit dem Akkordeonfestival erfolgreich war. Neun Jahre später wird die zehnte Ausgabe von Klezmore eröffnet.

Und Preisl sieht durchaus, dass sich die Stadt verändert hat: "Junge Menschen in Wien haben heute Interesse für die jüdische Musik und Kultur. Früher hatte ich das Gefühl, das sei eine in sich eher geschlossene Szene."

Als Highlights des Programms sieht er die portugiesische Band Melech Mechaya, die demonstriert, wie man in Lissabon die Klezmer-Tradition beleuchtet (16. 11., Ost Klub). Außerdem das in Wien beheimatete iranisch-serbische Trio Sormeh, das u. a. jiddische Cabaret-Songs und sephardische Lieder intoniert.

Wie auch die Münchner Sängerin Andrea Pancur, die sich unter dem Motto "wuid & koscher" der Zusammenführung jüdischer Gesänge und Jodler widmet (beides: 13. 11., Theater Akzent).

Empfohlen sei das Wiedersehen mit Daniel Kahn, der sich auf Basis der jüdischen Tradition zu einem satirischen Singer/Songwriter und Weltbetrachter entwickelt hat und diesmal mit Violinist Jake Shulman-Ment anreist (12. 11., Reigen). Eröffnet wird Klezmore am Samstag im Porgy & Bess mit dem Bühnendebüt des neu gegründeten Vienna Klezmore Orchestra um Maciej Golebiowski und Fabian Pollack. Ohren auf! (Anderas Felber, DER STANDARD, 9.11.2013)