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Wie "profil" berichtet, ermittelt nun auch Österreich von Amts wegen in der NSA-Affäre. Vergangene Woche erstattete das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) wegen Verdachts auf nachrichtendienstliche Tätigkeit zum Nachteil der Republik Österreich bei der Staatsanwaltschaft Anzeige gegen Unbekannt. Vizekanzler Michael Spindelegger hat die Anzeige laut "Österreich" mittlerweile bestätigt.

Eingebracht wurde die Sachverhaltsdarstellung wenige Tage nach Erscheinen eines Berichts, der auf Basis von Unterlagen aus dem Fundus des Whistleblowers Edward Snowden und Aussagen des ehemaligen NSA-Agenten Thomas Drake konkrete Hinweise auf die Existenz einer Abhörstation in Wien enthielt - der WebStandard berichtete.

"Vienna Internet eXchange"

Als möglicher Standort des Lauschpostens wurde unter anderem der zentrale Web-Knoten "Vienna Internet eXchange" (VIX) genannt, der vom Zentralen Informationsdienst (ZID) der Universität Wien betrieben wird. Rund 120 Unternehmen, darunter der US-Telekomgigant AT&T und Facebook, sind an den beiden VIX-Standorten im 1. und im 21. Bezirk mit eigener Technik eingerichtet.

Keine Hinweise, aber ...

Die Betreiber des Knotenpunkts erklärten, es habe "trotz erhöhter Aufmerksamkeit insbesondere in den vergangenen Monaten" keine Hinweise auf eine geheimdienstliche Zweckentfremdung ihrer Einrichtungen gegeben: "Aufgrund laufender Statusüberwachungen und für alle Teilnehmer über ein Portal einsehbarer Statistiken würden Anomalien auch nicht unentdeckt bleiben. Völlig ausschließen kann man eine geheimdienstliche 'Abhörung' jedweder Infrastruktur freilich nicht." (red, derStandard.at, 9.11. 2013)