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Satellitenaufnahme des Eisbergs vom 10. November. Oben links scheint er noch mit den umgebenden Eismassen verbunden zu sein, tatsächlich handelt es sich dabei aber um Treibeis. Der vollständige Bruch dürfte sich bereits Mitte Juli vollzogen haben.

Foto: APA/EPA/NASA

Sheffield - Ein rund 700 Quadratkilometer großer Eisberg, der sich im Juli vom antarktischen Eisschild gelöst hat, driftet Richtung Norden und wird damit zu einem Faktor für die Schifffahrt im Südlichen Ozean. Laut dem Experten Robert Marsh von der Universität Southampton wäre eine Kollision mit einem Schiff zwar "ungewöhnlich", aber durchaus denkbar. Daher wird die weitere Route des Eisbergs überwacht.

Ursprungsort des Eisbergs ist der Pine-Island-Gletscher in der Westantarktis. Schon vor zwei Jahren wurden erste Bruchlinien am Gletscher festgestellt. Im Juli diesen Jahres verlor der nunmehrige Eisberg die Verbindung zum übrigen Eisschild, saß während des antarktischen Winters zunächst aber noch fest. Erst jetzt, da auf der Südhalbkugel der Frühling eingesetzt hat, wurde der Eisberg endgültig freigesetzt.

Jährlich lösen sich dutzende Kubikkilometer an Eismasse vom Pine-Island-Gletscher. Stücke in diesen Dimensionen brechen im Schnitt einmal alle zwei Jahre ab. Haben dann aber auch lange Bestand: "Ein Eisberg dieser Größe könnte ein Jahr oder länger überdauern und in dieser Zeit einen weiten Weg Richtung Norden zurücklegen und in der Nähe der Weltschifffahrtsrouten im Südlichen Ozean enden", so Marsh. (red/APA, derStandard.at, 15. 11. 2013)