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Seit Montag hat der 13A eine neue Streckenführung.

Foto: APA/Schlager

In den zahlreichen Diskussionen rund um die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße spielt er eine zentrale Rolle: der Bus 13A. Er fährt von der Alser Straße in der Wiener Josefstadt über die Bezirke Neubau, Mariahilf, Margareten und Wieden zur Endstation am neuen Hauptbahnhof.

Seit Montag hat der 13A eine neue Streckenführung. In den vergangenen Wochen gab es viele Widerstände, weil der Bus über einen rot eingefärbten Streifen durch die neu geschaffene Fußgängerzone auf der Mahü fahren durfte. Fußgänger wie Radfahrer beschwerten sich. Auf die Kritik wurde reagiert, der Bus kurvt ab sofort durch die Windmühlgasse im 6. Bezirk und fährt dann noch ein 350 Meter langes Stück auf der Mariahilfer Straße - jedoch nicht durch die Fußgängerzone, sondern durch die Begegnungszone. Die Proteste sind damit aber nicht vorbei. Nun regt sich Widerstand der Anrainer, die vor weiteren Gefahren warnen.

Der 13A transportiert pro Jahr 13 Millionen Fahrgäste und ist der meistfrequentierte Bus Wiens. Durchschnittlich fährt er alle drei bis fünf Minuten. Sein Vorgänger, besser gesagt seine Vorgängerin, war die Straßenbahnlinie 13 gewesen, die Anfang der 1960er-Jahre jedoch eingestellt wurde. Sie wurde durch einen Doppelstockautobus ersetzt, der bis Juni 1990 auf der Strecke zwischen Alser Straße und Südbahnhof verkehrte.

"13A-Fahren war besser als Hochschaubahn"

Vor allem Kinder liebten es, im ersten Stock zu sitzen. Aber eben fast nur Kinder, ansonsten wurde der erste Stock eher wenig genutzt, sagen die Wiener Linien heute. Die Wiener Autorin Andrea Maria Dusl erinnerte sich in einem Interview mit derStandard.at an die Fahrten mit dem Stockautobus: "13A-Fahren war besser als Hochschaubahn." Es habe zwei Stellen gegeben, an denen der 13A durch eine Hausunterführung gefahren ist. "Der Nervenkitzel, ob man in dieses Hauseck hineinknallt und tot ist oder ob es sich ausgeht, war immer groß. Ist sich zum Glück immer ausgegangen."

Auch abseits der Linienführung gibt es immer wieder Kritik am 13A, im Sommer jammern viele über die hohen Temperaturen und die stickige Luft. Der Fahrgastbeirat der Wiener Linien, unter Vorsitz des Verkehrsexperten Hermann Knoflacher, erarbeitete 2008 ein Konzept zur Wiederherstellung der Straßenbahnlinie 13. Die Vorteile laut der Studie: mehr Kapazitäten und weniger Personalaufwand. An eine Umsetzung werde derzeit aber nicht gedacht, heißt es von den Wiener Linien. (Rosa Winkler-Hermaden, DER STANDARD, 19.11.2013)